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Wann wurde zum ersten Mal der „Playboy“ veröffentlicht?

Bild: © Volodymyr / stock adobe

Mit der erotischen Zeitschrift „Playboy“ machte sich Gründer Hugh Hefner unsterblich. Das Magazin – vorwiegend für die sexy Abbildungen von Frauen bekannt – erschien erstmalig im Dezember 1953 in den USA. International schaffte das Blatt ab den 1970er-Jahren den Durchbruch.

Lange Zeit erhielt der „Playboy“ seinen Reiz durch die Darstellung nackter Frauen. 2015 gab der Verlag an, in den Online-Ausgaben des Männermagazins auf vollständige Nacktheit der Playmates zu verzichten.

Was ist der „Playboy“ und wie entstand er?

Heute handelt es sich beim „Playboy“ um ein bekanntes Männermagazin und eine Art Lifestyle-Marke. Das berühmte Playboy-Bunny ziert als Logo inzwischen Kleidung, Accessoires oder Parfümflakons. Seinen Anfang nahm der legendäre „Hasenkopf“ zusammen mit dem erotischen Männermagazin bereits in den 50er-Jahren in den Vereinigten Staaten.

Bereits mit der ersten Ausgabe machte sich der „Playboy“ einen Namen mit erotischen und Aktfotografien attraktiver Frauen. Gleichzeitig zeichnet sich die Zeitschrift durch hochqualitative Textbeiträge aus.

Hugh Hefner, der berühmte Gründer des Imperiums, arbeitete 1953 als Vertriebsleiter einer Kinderzeitschrift. Allerdings träumte er von seinem eigenen Unternehmen. Er entschloss sich, ein Männermagazin ins Leben zu rufen. In diesem sollten erotische Illustrationen im Vordergrund stehen, ergänzt durch Lifestyle-Artikel.

Die erste Ausgabe des Magazins erschien am 01.12.1953. Auf dem Cover befand sich ein Ausklappbild einer Ikone: Marilyn Monroe. Diese posierte auf dem „Centerfold“ in freizügiger Kleidung. Im ersten Playboy-Heft fanden die Leser zusätzlich:

  • eine Sherlock-Holmes-Geschichte
  • einen Artikel mit Tipps zum Tischdesign im modernen Büro
  • einen Bericht über Jimmy und Tommy Dorsey

Die erste Auflage umfasste 70.000 Exemplare.

Der ebenfalls von Hefner gegründete Verlag Playboy Enterprises gab die Zeitschrift heraus. Ursprünglich sollte sie den Namen „Stag Party“ tragen. Im Deutschen bedeutet das „Herrenabend“ oder „Junggesellenabschied“. Allerdings standen markenrechtliche Probleme dieser Idee im Weg.

Ein Freund von Hefner brachte ihn auf die Idee, seine Zeitschrift in „Playboy“ umzubenennen. Die ersten Auflagen des Männermagazins trafen auf eine große Leserschaft. Seine populärste Zeit erlebte es 1975, als die reguläre Auflage 5,6 Millionen Hefte umfasste.

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Zu Beginn der 1970er-Jahre erschien der „Playboy“ dann als Lizenzprodukt auch außerhalb der USA. Zu den ersten Ländern, in denen das Magazin die Männerwelt erfreute, gehörten:

  • Deutschland
  • Frankreich
  • Italien
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Ab 2012 erschien das Magazin weltweit in 32 Ländern.

Neben der Printausgabe steht die Zeitschrift heute online zur Verfügung. Seit 2015 zeigte der Verlag in den Online-Ausgaben keine vollständig nackten Frauen mehr. Damit reagierte er auf die Richtlinien von großen Unternehmen wie Facebook. Indem sich Playboy Enterprises deren „konservativer Einstellung gegenüber Nacktheit“ anpasste, gelang eine Auflagensteigerung um das Vierfache.

Im Oktober 2015 folgte eine Mitteilung, dass ab März 2016 auch in den Heften keine komplett nackten Frauen mehr zu sehen seien. Allerdings war das wirtschaftlich eine Fehlentscheidung, die das Magazin schnell widerrief. Ab der März-Ausgabe 2017 befanden sich wieder Nacktaufnahmen im Heft.

Ab dem Jahr 2017 erschien der „Playboy“ in den USA zweimal im Monat. Dies änderte sich im Jahr 2019. Seitdem konnten Fans erotischer Fotografie und guter Artikel das Magazin nur noch vierteljährlich kaufen. Im Jahr 2020 gab der Verlag bekannt, die Printausgabe in den Vereinigten Staaten einzustellen. Seither existiert in den USA nur noch eine Online-Ausgabe. Allerdings plant Playboy Enterprises, in unregelmäßigen Abständen Sonderausgaben in Heftform zu verkaufen.

Die deutsche Online-Ausgabe baut ihren Erfolg auf unterhaltsamen Artikeln auf. Zudem trägt das „Girl des Tages“ dazu bei: Besucher der Internetseite können zwischen zwei attraktiven Frauen das Girl des nächsten Tages wählen. Diese Interaktivität macht den „Playboy“ aktuell für eine junge Zielgruppe ab 20 – 30 Jahren interessant.

Wann erschien der „Playboy“ in Deutschland?

Der Chefredakteur der ersten deutschen „Playboy“-Ausgabe hieß Raimund le Viseur. Unter seiner Leitung erschien das Männermagazin in der Bundesrepublik erstmalig am 01.08.1972. Nachdem in den 1960er-Jahren der erste Sexshop in Deutschland eröffnet hatte, befand sich das Land in einer sexuellen Revolution.

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Als erstes „Playmate des Monats“ übernahm le Viseur die ein Jahr zuvor in der US-Ausgabe abgebildete Claire Rambeau. Auf dem Cover des Männermagazins war Gaby Heier zu sehen. Als erste Frau mit eigener Fotostrecke posierte Hildegard Kulbach für den „Playboy“.

Bis Dezember 2002 veröffentlichte die Bauer Verlagsgruppe die deutsche Version des Magazins. Ein Jahr später übernahm das Unternehmen Playboy Deutschland Publishing GmbH die Publikation. Im Dezember 2019 ging das Männermagazin in Deutschland in den Besitz der Kouneli Media GmbH über.

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Für welche Inhalte ist der „Playboy“ bekannt?

Beim „Playboy“ lag und liegt das Hauptaugenmerk auf den Fotos nackter oder halb nackter Frauen in erotischen Posen. In der Mitte der Printausgabe befindet sich auf einer Doppelseite die Abbildung des „Playmate des Monats“. Diese erreichte inzwischen Kultstatus.

Zahlreiche weibliche Stars rühmten sich in der Vergangenheit damit, für den „Playboy“ abgelichtet worden zu sein:

  • Topmodels wie Naomi Campbell und Cindy Crawford
  • Schauspielerinnen wie Drew Barrymore und Charlize Theron
  • Sängerinnen wie Madonna und Aubrey O’Day

Ebenso posierten Stars wie Lindsey Lohan und Kim Kardashian für das Magazin. Zu den deutschen Playboy-Promis zählen etwa Schauspielerin Andrea Sawatzki, Sängerin Michelle und die ehemalige Box-Weltmeisterin Regina Halmich.

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Neben den erotischen Fotografien konzentriert sich das Magazin auf hochwertige Lifestyle-Artikel mit Männern zwischen 30 und 55 Jahren als Zielgruppe. Die Themenauswahl reicht von klassischen Ratgebern bis zu leicht schlüpfrigen Inhalten. Beispielsweise erschien in der deutschen Januar-Ausgabe 2022 ein Artikel, der den Dildo als Lifestyle-Produkt und Deko in den Mittelpunkt stellt.

Beim „Playboy“-Logo handelt es sich um einen stilisierten Hasenkopf mit Fliege. Es erschien erstmals in der zweiten US-Ausgabe des Erotik-Magazins. Es entstand aus der Not heraus und gehört heute zu den weltweit berühmtesten Markenzeichen. Hugh Hefner engagierte als Art Director für sein Magazin Arthur „Art“ Paul, der das Logo innerhalb weniger Minuten ins Leben rief.

Wegen des Erfolgs des Magazins entschied sich der Gründer, in den USA Playboy-Klubs zu eröffnen. Die Kellnerinnen brachten den Gästen ihre Drinks in knappen Outfits, die an einen schwarzen Badeanzug erinnerten. Dazu trugen die mit der Zeit berühmt gewordenen „Playboy-Bunnys“ Hasenohren und Puschelschwanz.

Ebenfalls traten die „Bunnys“ zeitweise in der „Playboy Mansion“ in Erscheinung. Die Villa in Kalifornien bewohnte Hugh Hefner bis zu seinem Tod im Jahr 2017. Wer die Playmates abseits des Magazins zu Hause bewundern möchte, kauft zum Beispiel den Playboy-Kalender oder schaut Playboy TV.

 

 

Bild: © Volodymyr / stock adobe

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).