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Wann wurde „Fifty Shades of Grey“ veröffentlicht?

Bild: © mariesacha / stock adobe

Lange Zeit handelte es sich bei Sado-Maso um ein Tabuthema. Im Jahr 2011 wurde das erste Buch der Reihe „Fifty Shades of Grey“ veröffentlicht. Seither steht die sexuelle Praktik verstärkt im Blickfeld der Öffentlichkeit.

Die drei erotischen Romane von E. L. James – im Original „Fifty Shades“ betitelt – verarbeiten eine Dom-Sub-Beziehung sowie bis dato in der Gesellschaft stigmatisierte Sexpraktiken. Die Bücher und später die Filme fanden in der breiten Masse Anklang. Seitens der Filmkritiker und „echter“ BDSM-Praktizierender hagelte es jedoch negative Kritik.

Die „Fifty Shades“-Bücher: Ein kleiner Skandal in der Literaturwelt

Seit Jahrhunderten spielt das Thema Erotik in der Literatur eine Rolle. Im Laufe der Zeit erschienen zahlreiche „skandalöse“ Romane. Ein bekanntes Beispiel bildet „Die Geschichte der O“ aus den 1950er-Jahren.

Kaum ein Buch zog jedoch so viel Aufmerksamkeit auf sich wie „Fifty Shades of Grey“. In dieser Trilogie erzählt die britische Autorin, wie die Studentin Anastasia Steele und der Milliardär Christian Grey auf ungewöhnliche Weise zueinanderfinden.

Beim Titel der Buchreihe handelt es sich um ein Wortspiel. Ins Deutsche übersetzt bedeutet er „Fünfzig Grautöne“. Nach einer anderen Auslegung meint der Buchtitel die „Fünfzig Seiten von Grey“, wobei Hauptfigur Christian Grey gemeint ist.

Bekanntheit erlangten die zwischen 2011 und 2012 erschienenen Romane durch die darin explizit geschilderten BDSM-Praktiken.

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Fifty Shades of Grey 1 – Geheimes Verlangen

Der erste Band der Buchreihe erschien im englischsprachigen Raum im Jahr 2011 unter dem namensgebenden Titel „Fifty Shades of Grey“. In Deutschland stand Teil 1 mit dem Untertitel „Geheimes Verlangen“ ab Juni 2012 zum Verkauf. In diesem 608-seitigen Werk lernt die 21-jährige Studentin Anastasia Steele bei einem Interview für ihre Universität Christian Grey kennen. Der sechs Jahre ältere Unternehmer zeichnet sich durch sein dominantes Auftreten aus.

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Anastasia fühlt sich von Beginn an von seiner Art angezogen. Im Laufe des ersten Buches der Trilogie beginnt Christian, ihre Gefühlswelt zu vereinnahmen. Er zeigt ihr seine sexuellen Vorlieben, die klassische BDSM-Elemente beinhalten:

  • Bondage
  • Dominanz
  • Sadismus

Anastasia lässt sich auf seine sexuellen Spiele ein. Später findet sie den Grund für Christians Neigungen heraus. Gefühlskälte und Vernachlässigung in der Kindheit weckten sein Verlangen, andere zu dominieren und unter seine Kontrolle zu bringen.

Im Laufe des ersten Bands der Buchreihe entdecken beide Hauptfiguren ihre Gefühle füreinander. Christian Grey wehrt sich anfänglich gegen seine Zuneigung für Anastasia. Sein Gefühlschaos sowie Sexpraktiken, die Ana erschrecken, führen schließlich dazu, dass sie ihn verlässt.

Fifty Shades of Grey 2 – Gefährliche Liebe

Zum Beginn des Jahres 2012 folgte im englischsprachigen Raum der zweite Band der Reihe namens „Fifty Shades Darker“. In Deutschland gab es ihn ab September des gleichen Jahres unter dem Titel „Fifty Shades of Grey 2 – Gefährliche Liebe“ zu kaufen. Das ebenfalls 608-seitige Buch beginnt mit Anastasias Jobantritt in einem Verlag, den Christian Grey aufkauft. Er entlässt Anas Vorgesetzten, nachdem dieser ihr unangebrachte Avancen macht.

Im Verlauf des Buches kommt Anastasia wieder mit Christian zusammen. Allerdings verzichten sie auf die Regeln des BDSM-Vertrags, den sie im ersten Band geschlossen haben. Mehrere Nebenfiguren tauchen auf, die die Beziehung der beiden in Mitleidenschaft ziehen. Darunter befinden sich Christians ehemalige Sub Leila und die Frau, die ihn in seiner Kindheit missbrauchte.

Christian gesteht Ana, dass er brünette Frauen als Sub bevorzugt, da sie ihn an seine leibliche Mutter erinnern. Er genießt es, diese Frauen anstelle der drogensüchtigen Prostituierten, die ihn vernachlässigte, zu schlagen. Trotz dieses Geständnisses beantwortet Ana den Heiratsantrag, den Christian ihr aufgrund seiner Verlustangst macht, mit „Ja“.

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Fifty Shades of Grey 3 – Befreite Lust

Im Oktober 2012 erschien der letzte Band der Buchreihe im englischen Original unter dem Titel „Fifty Shades Freed“. Das Buch ist mit 672 Seiten geringfügig länger als seine Vorgänger. Christian und Ana unternehmen ihre Hochzeitsreise durch Europa. In einem Rückblick erfährt der Leser, wie die harmonischen Flitterwochen verliefen.

Allerdings drohen zahlreiche Situationen das Glück der beiden Hauptfiguren zu zerstören:

  • zwei ehemalige Subs von Christian tauchen auf
  • ein Brandanschlag wird auf das Grey-House verübt
  • Anas Stiefvater liegt nach einem Unfall im Koma
  • Anas ehemaliger Vorgesetzter versucht, sie zu entführen

Eine ungeplante Schwangerschaft und das erneute Auftauchen von „Mrs. Robinson“ führen zu weiteren Problemen.

Letztendlich kommt es zu einer Entführung von Christians Schwester Mia. Ana besorgt das Lösegeld und rechnet in einem aufregenden Showdown mit ihrem früheren Chef Jack ab.

Der Roman endet mit Ausblicken auf die Zukunft von Christian, Ana und ihrer beiden Kinder. Zum Schluss folgen einige Schlüsselszenen der Romanreihe, die die Autorin nun aus Sicht von Christian Grey erzählt.

Die Verfilmung von „Fifty Shades of Grey“

Knapp zwei Jahre nach der letzten Buchveröffentlichung folgte 2015 der erste „Fifty Shades of Grey“-Film. Die Hauptrollen aller drei Erotikfilme der Reihe spielen Dakota Johnson als Anastasia und Jamie Dornan als Christian Grey. Der zweite Teil der Filmreihe kam 2017 in die Kinos, der dritte im Jahr darauf.

Die Filme trafen auf geteilte Meinungen beim Publikum. Viele Kinobesucher mochten die Verfilmung der Buchvorlagen. Allein den ersten der drei Filme besuchten mehr als drei Millionen Menschen im Kino. Die Kritiker versahen die Filmadaption jedoch teils mit vernichtenden Urteilen.

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Inzwischen gibt es mehrere Möglichkeiten, die Filmreihe zu Hause zu genießen. Beispielsweise schauen sich Fans die drei Teile von „Fifty Shades of Grey“ auf Netflix oder einem anderen Streamingdienst an.

Im Spätprogramm brachte das ZDF die drei Teile der Filmreihe. Kurze Zeit später standen sie als ganzer Film in der ZDF-Mediathek zur Verfügung. Zum Kaufen und Leihen ist „Fifty Shades of Grey“ zum Beispiel auch auf Youtube verfügbar.

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Fifty Shades of Grey - 3-Movie Collection [Blu-ray]*
  • Johnson, Dakota, Dornan, Jamie, Ehle, Jennifer (Schauspieler)
  • Taylor-Johnson, Sam (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Bestseller Nr. 2
Fifty Shades - 3 Movie Collection [3 DVDs]*
  • Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
  • Dornan, Jamie, Johnson, Dakota, Grimes, Luke (Schauspieler)
  • Taylor-Johnson, Sam (Produzent) - James, E. L. (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Was sagt die BDSM-Szene zu „Fifty Shades of Grey“?

In der BDSM-Szene treffen die Romane und Filme der erotischen Trilogie aus mehreren Gründen auf Kritik:

  • Christian Grey übt auf seine Partnerin hauptsächlich psychische Gewalt aus, was nicht zum BDSM-Grundprinzip „Safe, Sane, Consensual“ passt.
  • Christian Greys Neigungen stammen aus Traumata in der Kindheit, was BDSM indirekt als eine Art „Störung“ darstellt.
  • Mehrere beschriebene Praktiken und damit verbundene Hilfsmittel in Buch und Film gelten als unsicher für den/die Sub, wie zum Beispiel das Fesseln mit Kabelbindern statt mit Handschellen.

Allerdings handelt es sich bei „Fifty Shades of Grey“ um eine Romanreihe, nicht um eine BDSM-Anleitung. Dieser Aspekt führt dazu, dass auch BDSM-Praktizierende an den Büchern und Filmen Gefallen finden können.

 

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).