Schlafen in einem Gefühl von Schwerelosigkeit – das ist keine neue Erfindung. Darüber hinaus ist es schon gar keine Erfindung der Menschen. Die Natur hat uns dieses Geschenk jedem schon einmal gemacht – und zwar bevor wir auf die Welt gekommen sind. Im Mutterleib schläft jedes Kind in einem Zustand, der stark an Schwerelosigkeit erinnert und kann dabei optimal wachsen und sich entwickeln. Generell spielt Wasser in unsere Leben und in unserer Welt eine wichtige Rolle.
Unser Körper besteht immerhin zu rund 68 Prozent aus Wasser. Das die Erdoberfläche beinahe im gleichen Maße – nämlich zu 70 Prozent – von Wasser bedeckt ist, darf durchaus als Zufall angesehen werden. Das sich die meisten Menschen aber im Element Wasser sehr wohl fühlen und das Bewegung im Wasser oft auch als regeneratives Mittel, beispielsweise nach schweren Operationen an Gelenken, zum Einsatz kommt, ist kein Wunder.
So schließt sich der Kreis beim Gedanken an das Wasserbett. Doch wer genau hat das Wasserbett eigentlich erfunden und wann war das?
Schon in der Antike wurde auf Wasser geschlafen
Wer glaubt, Wasserbetten wären eine Erfindung der Moderne, der täuscht sich gewaltig. Schon vor mehr als 3.000 Jahren wurden historische Wasserbetten genutzt. Die Perser waren eines der Völker, die für diese Art zu schlafen bekannt waren. Sie füllten Säcke aus Ziegenhäuten mit Wasser und nutzten diese als Schlafunterlagen. Das hatte mehrere Vorteile. So konnte man beispielsweise seine „Matratze“ problemlos mit auf Reisen nehmen und hatte dabei unterwegs auch noch einen Wasservorrat.
Ging dieser langsam zur Neige, suchte man sich einen Ort, an dem man die Säcke wieder mit Wasser befüllen konnte. Mit einem modernen Wasserbett hat diese Konstruktion – die übrigens noch heute von einigen Wüstennomaden genutzt wird – nicht viel zu tun. Dennoch zeigt sie, dass die Idee, das Element Wasser als Unterstützung für einen gesunden Schlaf zu nutzen, nicht neu ist.
Im 19. Jahrhundert nahm das Wasserbett langsam Formen an
1880 begann die Geschichte des modernen Wasserbetts. Damals wurden die ersten Wasserbetten zu medizinischen Zwecken hergestellt und genutzt. So wurden beispielsweise Patienten, die starke Verbrennungen erlitten haben, auf ein Wasserbett gelagert. Durch die sehr weiche und passgenau an den Körper angepasste Unterlage konnten die Schmerzen der Betroffenen erheblich reduziert werden.
Dem war im Jahr 1851 die Entdeckung des Arztes Dr. William Hooper vorausgegangen, der die Vorteile des Schlafs auf einer solchen Wasserunterlage für Schmerzpatienten erkannt hatte. Seine erste Wassermatratze bestand aus Gummi und wurde im Laufe der Jahre immer weiter verbessert. Bis in die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts sollte es allerdings dauern, bis Wasserbetten nicht mehr nur im medizinischen und pflegerischen Bereich zum Einsatz kamen.
Das moderne Wasserbett und welche Vorteile bringt es eigentlich wirklich mit?
Der Amerikaner Charles Hall war es, der als erster eine Wassermatratze mit verschiedenen Kammern aus PVC entwickelte und in Serie herstellen ließ. Auch diese neuen und moderneren Wasserbetten wurden allerdings erst einmal nur für medizinische Zwecke gebaut. Doch mit dem Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts war es endlich so weit, dass Charles Hall eine weitere Überarbeitung seines Wasserbetts in Serie gab und dieses nun auch einer breiten Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde.
Natürlich haben wir uns auch die Frage gestellt, welche Vorteile ein solches Wasserbett wirklich mitbringt. Der wichtigste Faktor ist dabei sicherlich das druckpunktfreie Schlafen. Während auf einer Federkernmatratze oder einer anderen Matratzenform der Körper stets von unten gewisse Druckpunkte hat, übt das Wasserkeinerlei Druck auf den Körper aus. Sie liegen in einem Wasserbett, als würden Sie schweben. Deshalb kann ein Wasserbett auch – anders als ein Federkernbett beispielsweise – von Kindern nicht als Trampolin zweckentfremdet werden.
Das sorgt für eine ganz besondere Art der Entspannung und macht den Schlaf nicht nur tiefer, sondern dadurch auch erholsamer und gesünder. Inzwischen gibt es auch schon eine Vielzahl verschiedener Arten von Wasserbetten. Heute sind Wasserbetten aus der Möbellandschaft nicht mehr wegzudenken – auch wenn die meisten Menschen noch immer auf einer klassischen Federkernmatratze schlafen.
Diese Arten von Wasserbetten gibt es
Wer einmal in einem Hotel mit Wasserbett geschlafen hat oder ein Wasserbett in einem Möbelhaus ausprobieren konnte, ist oft begeistert von dem besonderen Gefühl der absoluten Entspannung. Dabei gibt es heute längst Wasserbetten, denen man die besondere Wasserbettmatratze auf den ersten Blick gar nicht ansieht.
So gibt es beispielsweise Wasserbetten in den folgenden Stilrichtungen:
- Boxspringwasserbett
- Schubkasten Wasserbett
- Wasserbett mit geschlossenem Sockel
- Polsterwasserbett
Die Matratze auf dem Wasserbett wirklich im ersten Moment wie eine einfache klassische Matratze. Den Wasserkern der Schlafstatt spüren Sie erst, wenn Sie es sich gemütlich gemacht haben. Natürlich gibt es zu einem solchen Wasserbett auch eine ganze Menge Zubehör. Da wäre beispielsweise die Wasserbettheizung mit speziellem Thermostat. Anders als der Name es vermuten lässt, heizt dieses Gerät nicht nur. Im Winter sorgt die Wasserbettheizung für angenehme Temperaturen im Bett, während sie im Winter das Wasser auf eine ebenso angenehme Wasserbetttemperatur herunterkühlen kann.
In einem modernen Wasserbett hält sich auch der damit verbundene Stromverbrauch in Grenzen. Natürlich bringt ein Wasserbett aber auch ein paar Herausforderungen mit sich. Da wäre beispielsweise das Befüllen des Bettes mit Wasser. In einer Tabelle für die Füllmenge im Wasserbett können Sie ablesen, wie viel Wasser Sie bei welchem Belastungsgewicht und welcher gewünschten Härte der Matratze einfüllen sollten. Wenn Sie das Wasserbett einmal entleeren müssen – beispielsweise, weil das Bett umgestellt werden soll und das Wasser zu einem sehr hohen Gewicht des Bettes führt – brauchen Sie eine Wasserbettpumpe, um das Wasser in den nächsten Abfluss zu transportieren.
Auch in Sachen Pflege ist ein Wasserbett durchaus anspruchsvoller als klassische Matratzen. So sollten Sie beispielsweise halbjährlich einen Wasserbett Conditioner zum Wasser in Ihrer Matratze hinzufügen, um die Matratze von innen zu pflegen.
Das Wasserbett – die Schlafstatt der Zukunft
Es gab eine Zeit, da schliefen die Menschen in unseren Breitengraden auf Säcken, die sie mit Stroh gefüllt hatten. Dann kam die Federkernmatratze und löste diese Art des Bettes ab. Einfach, weil sie die bessere Lösung für einen guten Schlaf war. Betrachtet man heute die steigenden Verkaufszahlen bei Wasserbetten, stehen wir heute wieder vor einer ähnlichen Entwicklung. Denn Wasserbetten sind im Vergleich zu Betten mit Federkernmatratzen die deutlich gesündere und erholsamere Lösung. Probieren Sie es aus und lassen auch Sie sich vom Schlafen in einem Zustand der beinahe Schwerelosigkeit verzaubern.