Es gibt an heißen Sommertagen wenig Angenehmeres als ein gut gekühltes Glas Wasser mit Kohlensäure gegen den Durst. Ob das Wasser dabei aus dem Flaschenkühlschrank oder aus der Kühlbox kommt, ist erst einmal zweitrangig – wichtig ist, dass wir Wasser zum Leben brauchen. Wie viel Kohlensäure dabei im Wasser sein soll, ist letztlich eine reine Frage des persönlichen Geschmacks.
Der Trend geht dabei in deutschen Haushalten immer mehr zum Wassersprudler. Das Gerät, mit dem man dem stillen Leitungswasser mithilfe einer CO2 Kartusche Kohlensäure zufügen kann, ist nicht neu. Auch wenn es vor allem in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts seinen Siegeszug in privaten Haushalten erst so richtig begonnen hat.
Dabei ist die Idee, Wasser mit Kohlensäure zu versetzen, bereits einige Jahrhunderte alt. Joseph Priestley, der als Universalgelehrter galt, war der erste Mensch von dem bis heute bekannt ist, dass er Sprudelwasser durch ein künstliches Verfahren selbst herstellte. Dieser Durchbruch gelang ihm bereits 1772. Im Jahr 1780 war es ein Deutscher, Jacob Schweppe, der sein eigenes Verfahren patentieren ließ, um Wasser mit Kohlensäure anzureichern.
Die Anreicherung von Wasser mit Kohlensäure hatte damals allerdings noch nicht unbedingt Genussgründe. Viel mehr ging es darum, dass Trinkwasser noch länger und besser haltbar zu machen. Denn durch das Zuführen von Kohlensäure wurde das Milieu im Wasser deutlich saurer als es das in stillem Wasser ist. Dadurch wurde die Entstehung von Keimen deutlich eingebremst und die Gesundheitsgefahr, die von lange gelagertem Wasser ausging, wurde deutlich reduziert. Vor allem für lange Schiffsreisen war das ein echter Durchbruch.
Von der Kohlensäure im Wasser zum ersten echten Wassersprudler
Schon zum Ende des 18. Jahrhunderts begann Jacob Schweppe kohlensäurehaltiges Wasser in großem Stil herzustellen und zu verkaufen. Sein Unternehmen verkaufte er zwar schon nach relativ kurzer Zeit wieder – den Namen kennt man aber bis heute. Denn die Firma „Schweppes“ konnte sich über die Jahrhunderte am Markt halten und hat im Laufe der Zeit manche weitere Innovation für den Getränkemarkt mitgebracht.
Bis der erste Wassersprudler erfunden und produziert wurde, sollte es allerdings noch einmal rund 120 Jahre dauern. Im Jahre 1903 war es in Großbritannien, wo der erste Wassersprudler gebaut und eingesetzt wurde. Anfangs waren die Geräte recht kompliziert und groß und kamen nur in der Gastronomie oder in den Haushalten der Adligen und Großindustriellen zum Einsatz. Erst mit dem Beginn der 1970er-Jahre kam mit der noch heute bekannten Marke SodaStream Bewegung in den Markt für Wassersprudler. SodaStream waren die ersten, die ein Gerät für das breite Volk schufen und damit einen komplett neuen Markt erschlossen.
Ab 1985 mischte auch die Firma Schweppes wieder mit – Schweppes übernahm Anteile von SodaStream und damit nicht nur Markenrechte sondern auch die Technik und den Geschäftsbetrieb. 1991 gründete ein vorher führender Mitarbeiter von SodaStream mit Soda-Club eine eigene Firma, die ihren eigenen Wassersprudler auf den Markt brachte. Soda-Club wuchs mit der Zeit immer mehr und kaufte schließlich nach und nach die Marken SodaStream und Wassermaxx umbenannt. Heute firmiert der einstige Soda-Club wieder unter dem Namen SodaStream und gilt als Marktführer für entsprechende Wassersprudler.
Welche Vorteile bringen die Wassersprudler mit?
Die Idee hinter dem Wassersprudler erinnert etwas an eine Bierzapfanlage – nur dass hier kein Wasser gezapft wird. In einer Bierzapfanlage wird dem Bier für den richtigen Geschmack Kohlensäure hinzugefügt. Es wundert kaum, dass der Universalgelehrte Priestley sich in einer Brauerei für seine Erfindung zur Herstellung von Sprudelwasser inspirieren ließ.
Einer der großen Vorteile des Wassersprudlers hat sich bis heute gehalten. Die dem Wasser zugeführte Kohlensäure reduziert die Gefahr, dass sich im Wasser Keime bilden – tatsächlich kann die Säure Keime sogar aktiv bekämpfen. Auch wenn das Trinkwasser, das heute aus den Leitungen in deutschen Haushalten kommt, weitgehend gesund ist, wird das Wasser durch die Zuführung von Kohlensäure im Wassersprudler doch auf jeden Fall haltbarer.
Wassersprudler sind auch gut für die Umwelt und Ihre Gesundheit
Die meisten Wasserflaschen, die heute im Handel verkauft werden, PET-Falschen sind. Diese bestehen aus Plastik. Heute sind sich viele Experten sicher, dass PET-Getränkeflaschen bei weitem nicht so sicher sind, wie man früher angenommen hat. So haben Forscher der Frankfurter Universität festgestellt, dass Flüssigkeiten, die über einen längeren Zeitraum in PET-Flaschen gelagert werden, Chemikalien mit hormonähnlicher Wirkung aus dem Stoff der Flasche aufnehmen. Diese gelangen dann in unseren Körper und verändern unseren Hormonhaushalt. Das kann Ihnen mit einem Wassersprudler mit dem Sie das Wasser aus Ihrem Wasserhahn mit Kohlensäure anreichern nicht passieren.
Hinzu kommt, dass der riesige Berg an PET-Flaschen, der Jahr für Jahr entsteht, einen beträchtlichen Anteil an der Verschmutzung der Welt mit Plastik hat. Je weniger PET-Flaschen daher gekauft werden, desto besser für die Umwelt.
Wassersprudler sind gut für den Rücken
Wer schon mal einen Wasserkasten mehrere Etagen hoch in eine Wohnung tragen musste, weiß was mit diesem Argument gemeint ist. Generell müssen Sie mit einem solchen Wassersprudler nicht mehr so viele Getränke kaufen und können sich daher die Schlepperei der Getränke in Ihre Wohnung oder Ihre Vorratskammer sparen.
Wassersprudler sparen nicht unbedingt Geld – bringen dafür aber Abwechslung
Es gibt verschiedene Arten von Sirup für Wassersprudler mit denen Sie Ihre kohlensäurehaltigen Getränke geschmacklich etwas auffrischen können. Heute gibt es Wassersprudler von den verschiedensten Marken und Händlern. So finden Sie im Handel etwa:
- Wassermaxx Wassersprudler
- Aldi Wassersprudler
- SodaStream Wassersprudler
- Brita Wassersprudler
Hochwertige Wassersprudler sind mit einer Glasflasche ausgestattet. Diese füllen Sie einfach am Wasserhahn auf und versetzen das Wasser dann am Wassersprudler mit Kohlensäure. Dafür benötigen Sie regelmäßig die Kohlensäure-Kartuschen. Diese sind in der Regel nicht viel günstiger als das günstigste Mineralwasser aus dem Handel. Damit sparen Sie mit der Nutzung eines Wassersprudlers nur dann Geld, wenn Sie sonst eine teurere Wassermarke nutzen würden.
Sie tun aber eine Menge für die Umwelt, indem Sie den Verbrauch von PET-Flaschen reduzieren. Außerdem tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes, indem Sie die Zufuhr von potenziell gefährlichen Chemikalien reduzieren.
Alles in allem ist ein eigener Wassersprudler letztlich also für jeden Haushalt ein absoluter Gewinn.