Was war der erste Film der Welt? Wann nahm dessen Geschichte ihren Lauf? Die ersten bewegten Bilder flimmerten am 14. Oktober 1888 stumm und nur für rund zwei Sekunden über die Leinwand.
Bis in die 1920er-Jahre dauerte es, bis der Tonfilm langsam Einzug hielt. Inzwischen sind Filme beliebte Unterhaltungsmedien, die jährlich zu Tausenden auf den Markt kommen. Zu den Kriterien, die erfolgreiche Blockbuster von weniger begehrten Werken unterscheiden, zählen eine spannende Handlung, erinnerungswürdige Hauptcharaktere und gute Filmmusik.
Was war der erste Film der Welt?
Die Idee des bewegten Bilds entstand Jahrhunderte vor dem ersten „richtigen“ Film. Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts entlockte die Zauberlaterne – Laterna magica genannt – den Zuschauern erstaunte Rufe.
Bei der Erfindung handelte es sich um eine Art historischen Beamer. Mit einer Linse und einer Öllampe gelang es, Bilder zu vergrößern und auf eine flache Oberfläche zu projizieren.
Zunächst diente die Zauberlaterne allerdings nicht der Unterhaltung. Mit ihrer Hilfe versuchte der Jesuit Athanasius Kircher, das Interesse für den Glauben zu wecken. Für die religiöse Erziehung taugte die Laterna magica allerdings weniger. Die Kirche sah sie schnell als „Teufelswerk“ an und lehnte sie ab. Vielmehr verbreitete sie sich auf Jahrmärkten.
Von der Zauberlaterne zum Lebensrad
Die Möglichkeit, Bilder zu vergrößern, weckte schnell weitere Ambitionen. Mehrere Erfinder tüftelten daran, die Abbildungen und Projektionen „zum Leben zu erwecken“. Im frühen 19. Jahrhundert gelang zwei Forschern unabhängig voneinander der Durchbruch. Der Österreicher Simon Stampfer und der Belgier Joseph Plateau erfanden 1832 das Lebensrad.
Das ebenfalls als Phenakistiskop bezeichnete Gerät funktionierte nach einem einfachen Prinzip. Die Grundlage bildete eine Scheibe mit kreisförmig angeordneten Bildern. Diese zeigten einen Menschen oder ein Tier in verschiedenen Stadien der Fortbewegung.
Zwischen den Abbildungen gab es Sehschlitze. Betrachteten Zuschauer die sich drehende Scheibe durch diese Schlitze in einem Spiegel, schienen sich die Bilder zu bewegen.
Im Jahr 1887 folgten den gezeichneten Bewegtbildern die ersten „bewegten“ Fotografien. Diese erschuf der Brite Eadweard Muybridge in Form von Serienfotos, um die Bewegungsabläufe von Mensch und Tier zu studieren.
Bereits ein Jahr später drehte der französische Chemiker und Filmpionier Louis Le Prince den ersten Film der Welt. Dieser trug den Namen „Roundhay Garden Scene“, dauerte zwei Sekunden und zeigte vier Personen. Eine Handlung oder gar Spannung fehlten den Aufnahmen. Stattdessen zeigten sie im Garten von Le Princes Schwiegereltern die Familie Whitley und den Sohn des Erfinders.
Die Anfänge der ersten „Kinofilme“
Zeitgleich mit Le Prince arbeiteten mehrere Erfinder daran, bewegte Bilder aufzunehmen und zu präsentieren. Thomas Alva Edison, einer der heute bekanntesten Tüftler der Welt, entwickelte in den 1890er-Jahren sein „Kinetoskop“. In diesem Gerät, das einem Beobachtungskasten glich, konnte sich jeweils eine Person eine Abfolge sich bewegender Bilder anschauen.
1895 präsentierten die deutschen Brüder Max und Emil Skladanowsky einem staunenden Publikum ihr „Bioskop“. Mit diesem führten sie kurze Filme vor. Im gleichen Jahr, jedoch rund einen Monat später – am 28. Dezember 1895 – hatte im Pariser „Grand Café“ die Geschichte des Kinos ihren Ursprung.
Auguste und Louis Lumière führten den zahlenden Gästen mehrere Kurzfilme vor. Diese zeigten einen ankommenden Zug, eine Stadtszene in Lyon sowie die Fütterung eines Babys.
Bis ein erster Film mit einer Handlung die Zuschauer verblüffte, dauerte es bis zum Jahr 1902. Damals veröffentlichte der Franzose George Méliès sein 15-minütiges Werk „Eine Reise zum Mond“.
Wann gab es den ersten Film mit Ton?
Vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1920er-Jahre liefen Filme stumm über die Leinwand. Der erste „Talkie“ – ein Film mit Ton – entstand 1927 mit „The Jazz Singer“. Das Werk thematisierte das Leben eines armen jüdischen Sängers und enthielt Elemente eines Musical-Films. Es begann mit den Worten „Wait a minute, wait a minute. You ain’t heard nothing yet“.
In den 1930er-Jahren löste schließlich das Lichttonverfahren das vorher genutzte Nadeltonverfahren ab. Der erste deutsche Tonfilm feierte am 17. Januar 1929 in Berlin seine Premiere. Er stammte vom österreichischen Regisseur Robert Land und trug den Titel „Ich küsse Ihre Hand, Madame“. Der Film verhalf einer Schauspielerin zum Durchbruch, die bis heute zu den bekannten deutschen Filmikonen zählt: Marlene Dietrich.
Ab 1936 gerieten die Stummfilme schließlich ins Hintertreffen und wichen zugunsten der Tonfilme.
Filme heute – ohne Ton und Filmmusik undenkbar
Mit der Erfindung des Films nahm auch die Geschichte der Filmindustrie ihren Lauf. Schätzungen zufolge entstanden von 1895 bis heute über eine Dreiviertelmillion veröffentlichte Kino- und Fernsehfilme. Zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten gehören davon bislang [Stand: Februar 2024]:
- „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ aus dem Jahr 2009
- „Avengers – Endgame“ aus dem Jahr 2019
- „Avatar – The Way of Water“ aus dem Jahr 2022
- „Titanic“ aus dem Jahr 1997
- „Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht“ aus dem Jahr 2015
Neben ihrer Handlung blieben diese Werke vornehmlich durch ihre fulminante Filmmusik in Erinnerung. Sie dient dazu, die in einer Szene gezeigten Gefühle zu untermalen und die Wahrnehmung der Zuschauer zu unterstützen.
Dieses Prinzip gilt für große Kinofilme sowie kleine Indie-Filmprojekte. Erstellen kreative Körper einen eigenen Film, hilft ihnen das Wissen, wie sie Musik zu Video hinzufügen. Die musikalische Untermalung intensiviert das Filmerlebnis und gestaltet es für die Zuschauer emotionaler. Ebenso fesselt sie die Aufmerksamkeit des Publikums, sodass sie maßgeblich zum Erfolg eines Films beiträgt.
Fazit
Die ersten Bewegtbilder begeisterten Zuschauer bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert, als das Lebensrad auf Jahrmärkten seinen Siegeszug antrat. Seine Erfindung legte den Grundstein für den Film, dessen Geschichte bis ins Jahr 1888 zurückreicht. Während zunächst Stummfilme das Publikum unterhielten, setzten sich ab den 1920er-Jahren langsam die Tonfilme durch. Inzwischen sind Kino- und Fernsehfilme ohne Ton oder mitreißende Filmmusik undenkbar.