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Wann wurde asiatisches Essen in Europa populär?

Teure Gewürze sind ein Merkmal asiatischer Kochkunst. Foto: © Pixel-Shot / stock adobe

Asiatische Restaurants lassen sich mittlerweile in so gut wie jeder europäischen Großstadt finden. Doch wie ist es dazu gekommen, dass Gerichte aus Fernost auch bei uns aufgetischt werden?

Um das zu verstehen, müssen wir einen Blick in die Vergangenheit werfen und uns einer kleinen Geschichtsstunde unterziehen. Das Thema ist deutlich komplizierter, aber wir geben dir einen Überblick über die Verbreitung asiatischer Gerichte in Europa.

Gewürze als Symbol für Reichtum

Der Einfluss asiatischer Essenskultur lässt sich weit in der Geschichte zurückverfolgen. Immerhin gibt es in Asien viele wertvolle Zutaten, die sich in Europa nicht anbauen lassen. Darunter fielen früher vor allem Gewürze, die nicht nur schmackhaft sind waren, sondern auch einen hohen Stellenwert im Handel zwischen Asien, Afrika und Europa hatten.

Immer wieder wurden Schiffe mit teuren Gewürzen transportiert – darunter Pfeffer, Zimt, Curry, Nelken und Muskat. Zwar haben sich damals noch keine asiatischen Gerichte verbreitet, aber ihre Zutaten wurden über viele Jahrhunderte in Europa wertgeschätzt.

Auch heute ist der Handel mit Gewürzen immer noch extrem wichtig, hat aber lange nicht mehr den hohen Stellenwert wie in der Antike. Trotzdem – ohne diese Gewürze wären viele asiatische Gerichte nicht möglich.

Die Zeit der Kolonialisierung

Die Kolonialisierung zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert trug ebenfalls dazu bei, dass viele asiatische Gerichte ihren Weg nach Europa fanden. Das beste Beispiel ist vermutlich England, da Indien Kolonie im Britischen Empire war.

Dadurch haben sich viele Gerichte, besonders Curry, auch in der britischen Kultur verbreitet. Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren haben viele indische Restaurants ihren Weg nach England gefunden.

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Andere solche Beispiele sind Indonesien als niederländische Kolonie, Vietnam als französische Kolonie und die Philippinen als amerikanische Kolonie. Es fand nicht nur ein reger Austausch von Kulturen statt, auch brachten Einwanderern ihre jeweiligen Esskulturen mit nach Europa und Amerika.

Globalisierung im 21. Jahrhundert

Heutzutage schaffen es immer mehr Essenstrend aus Asien nach Europa und Amerika – nicht zuletzt dank des Internets und der Globalisierung. Zudem versuchen immer mehr Menschen, ihre eigene Kultur in ein neues Land zu bringen.

Auch in Deutschland kannst du ganz einfach asiatische Nudeln kaufen und leckere Gerichte nachkochen. Lokale oder Online-Shops werden ebenfalls immer beliebter, um auch authentische Zutaten aus Asien zu importieren.

Hier punkten vor allem Länder wie Japan, Korea oder China, die kaum bis keinen Austausch mit dem Westen hatten. Während Japan für knapp 200 Jahre (1639 bis 1853) komplett von der Außenwelt abgeschottet war, hat China seine Macht mehr über das Festland ausgebreitet.

Korea war wiederum lange Zeit eine von Japans Kolonien. Doch durch Popkultur und eine wirtschaftlich gute Stellung gewinnen diese Länder immer mehr an Bedeutung – und so auch ihre kulinarischen Besonderheiten. Sushi, gebratene Nudeln und Kimchi sind dir sicher ein Begriff.

Fazit

Die Welt ist heute so vernetzt wie nie, aber schon in der Antike war ein reger Austausch mit Asien immens wichtig, um seltene Gewürze zu bekommen. Die Kolonialzeit hat dann zu einer Mischung verschiedener Kulturen geführt und viele asiatische Gerichte nach Europa gebracht. Heute ist es vor allem das Internet, was es möglich macht, die eigene Kulinarik mit der Welt zu teilen.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).