Wenn wir von Bioenergie sprechen, reden wir natürlich auch über Biomasse. „Verantwortlich“ für diesen Begriff ist Wladimir Iwanowitsch Wernadski, ein russischer Naturwissenschaftler, der sich mit diesem Thema sehr intensiv auseinander gesetzt hat. Im Jahr 1922 beziehungsweise 1923 stellte er Schätzungen vor, die zusammen genommen die Masse aller irdischen Lebewesen betraf. Wann wurde also die Bioenergie entdeckt?
Damals,also ungefähr zu Beginn des 20. Jahrhunderts, tauchte allerdings der Begriff Biomasse in dem Zusammenhang noch nicht auf. Erst im folgenden Jahr führte Reinhard Demoll, ein deutscher Zoologe, diese Bezeichnung ein.
Was ist Bioenergie?
Bioenergie bzw. Biomasse ist ein vielseitig nutzbarer Energieträger, der sich aus verschiedenen Anwendungsgebieten zusammensetzt – sprich aus Wärme, Strom und Kraftstoff. Es handelt sich dabei um eine erneuerbare Energie, die einen wertvollen Beitrag für eine Wirtschaft liefert, die auf Biobasis agiert. Dabei liefert sie Grundstoffe für die Chemie-Industrie, um weiterhin die integrierte stoffliche Nutzung zu gewährleisten.
Gerade für den Bereich der Nachhaltigkeit stellt die Bioenergie einen wichtigen Baustein dar, da sie ihre Energie aus erneuerbaren Alternativen bezieht. Damit spielt sie eine wichtige Rolle in der technologischen Weiterentwicklung sowie bei den Energiesystemen der Zukunft. Bioenergie ist sicherlich für die Zukunft sehr wichtig, denn sie kann überall dort produziert werden, wo erneuerbare Rohstoffe nur bedingt oder gar nicht zur Verfügung stehen. Übrigens, immer mehr Städte und Gemeinden greifen den Trend „Bioenergie“ auf und gehen sogar in die Marketing-Offensive wie die Bioenergieregion Bayreuth.
Die Form von Bioenergie
Energieträger lassen sich ohne weiteres aus Biomasse gewinnen, wobei eine gasförmige, flüssige oder feste Form entstehen kann. Der bekannteste Träger ist dabei der Holzbrennstoff, beispielsweise Holzpellets oder Hackschnitzel. Wenn es um einen flüssigen Energieträger geht, sprechen wir in der Regel von Biodiesel, Bio-Ethanol oder Pflanzenöl. Bei der letzten Form handelt es sich um einen gasförmigen Energieträger, wobei es sich beispielsweise um Bio-Methan oder Biogas handeln kann.
Die entstandenen Energieträger werden verbrannt, um daraus Bioenergie entstehen zu lassen. Schlussendlich nutzt jeder diese Energie, denn sie ist notwendig, um Wärme und Elektrizität zu erzeugen, aber auch um den Bereich Mobilität abzudecken.
Wie erfolgt die Umwandlung von Biomasse in Bioenergie?
Die Art und Weise der energetischen Nutzung von Biomasse erfolgt auf verschiedene Art und Weise. Dabei kommt es im Großen und Ganzen auf die Eigenschaften vom jeweiligen Rohstoff an. Wenn es sich um eine holzartige Biomasse handelt, wird sie für die Bereitstellung von Wärme genutzt, da diese verbrannt wird.
Gülle beispielsweise ist eine Biomasse, die sehr wasserhaltig ist und mit der sich Biogas herstellen lässt, dessen Nutzung dem Erdgas sehr ähnlich ist. Dieser Prozess wird im Allgemeinen anaerobe Gärung bezeichnet.
Biomasse lässt sich sogar als Kraftstoff einsetzen, der zuvor in Alkohol umgewandelt worden ist. Das geschieht aus einer Kombination beispielsweise aus Getreide oder Zuckerrüben und Zucker. Aber auch ein Ersatz für Dieselkraftstoff lässt sich durchaus aus Biomasse herstellen, wobei der Hauptbestandteil ölhaltige Pflanzen sind, die das notwendige Pflanzenöl liefern.
Hersteller von Bioenergie
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Unternehmen, die sich bereits auf dem Markt der Bioenergie Herstellung einen Namen gemacht haben. Sicherlich sind es Namen, die noch nicht jeder kennt, doch haben sie bereits einen hohen Stellenwert in dem Bereich. Dazu gehört beispielsweise die BINOWA Umweltverfahrenstechnik GmbH, die bereits eine Vielzahl an Biogasanlagen aufgebaut hat. Dabei handelt es sich um Anlagen, die im Bereich Industrie, Abwasseraufbereitungsanlagen, Kläranlagen, landwirtschaftlichen Betrieben und Pumpstationen ihre Verwendung gefunden haben.
Ebenfalls gut etabliert hat sich das Unternehmen N E S T Anlagenbau, die auf dem Gebiet der Bioenergietechik, Gärrestetrocknun sowie Biosgasanlagen bekannt ist. Das gilt auch für die A.P. Bioenergietechnik GmbH, die ihren Sitz in Hirschau hat. Sie bietet verschiedene Komplettlösungen für Heizanlagen an, die durch Biomasse befeuert werden.
Fazit
Energie, ganz gleich in welcher Form, ist ein wichtiger Bestandteil im täglichen Leben. Ob auf der Arbeit, zuhause oder in der Industrie – Energie wird für nahezu jeden Vorgang benötigt. Mittlerweile sind sogar ganz Bioenergie Dörfer entstanden, angeregt auch durch den Bundeswettbewerb Bioenergiedörfer.
Um die natürlichen Rohstoffe zu schonen, wird immer mehr auf den alternativen Energieträger Biomasse gesetzt. Es ist ein Energieproduzent, der klassischen Energieträgern deutlich überlegen ist. Bioenergie ist nicht von saisonalen Bedingungen oder Witterungserscheinungen abhängig, sondern steht stattdessen auf Bedarf jederzeit zur Verfügung.
FAQs
Welche Vorteile hat Bioenergie?
Es gibt eine Vielzahl an Vorteilen, die für die Nutzung von Bioenergie sprechen. Dazu gehört in erster Linie die Schonung von fossilen Brennstoffen. Gerade für Länder, die nur wenige Ressourcen haben, ist Bioenergie in jedem Fall sehr interessant. Aber auch die hohe Speicherbarkeit ist ein interessanter Aspekt, denn dadurch lassen sich Fluktuationen von Solar- und Windenergie ohne weiteres ausgleichen.
Gibt es auch Nachteile der Bioenergie?
Wo Vorteile sind, finden sich sicherlich auch Nachteile. Ein wesentlicher Nachteil ist, dass zurzeit nur eine geringe Effizienz durch die Herstellung der Biomasse gegeben ist. Außerdem werden zum Teil sehr große Ackerflächen dafür genutzt, die dann wiederum der Landwirtschaft nicht zur Verfügung stehen.
Ist Bioenergie wirklich der Energieträger der Zukunft?
Zahlreiche Studien und Meta-Analysen zeigen sehr deutlich, dass die Verwendung von Bioenergie im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich ansteigen wird. Sicherlich zeigt sich hier eine erhebliche Schwankungsbreite, wobei allerdings dennoch ein Anstieg in den nächsten Jahren gegeben ist.
Foto: darci.ran via Twenty20