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Wann wurde der Flatscreen-Fernseher erfunden?

Die Erfindung des Flatscreen-Fernsehers reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Foto: © nattapon98 / stock adobe

Fernseher sind aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie lassen sich in praktisch jedem zu Hause finden, haben aber eine interessante Wandlung durchlebt.

Einige ältere Menschen kennen vermutlich noch die Zeit der großen Röhrenfernseher, die heute zu einer begehrten Rarität geworden sind. Doch für viele Jahre waren es die heute gängigen Flachbildschirme, die als ein Konstrukt von Science-Fiction galten. Wie hat sich dies geändert?

Von Fiktion zur Realität

Flache Bildschirme haben sich lange Zeit nur in der Fantasie finden lassen. Serien wie „Star Trek” (1966) haben diese Technologie bereits gezeigt, wo Fernseher noch große Kästen waren. Damals war gar nicht daran zu denken, dass diese flachen Geräte einmal Wirklichkeit sein werden.

Doch tatsächlich gab es eine ähnliche Technologie schon zwei Jahre vorher – nämlich im Jahre 1964. Hier haben sich die Professoren Donald Bitzer und Gene Slottow der Universität Illinois zusammengesetzt und gemeinsam mit ihrem Studenten Robert Wilson einen ersten Prototyp entwickelt.

Dieser basierte auf einer Plasma-Technologie, die das Bild flach über den Bildschirm verteilen konnte. Überraschenderweise hat sich dieser Begriff bis heute gehalten, denn „Plasma-TV“ ist auch heute noch hier und da zu hören, auch wenn der Begriff mittlerweile wieder aus der Mode gekommen ist.

Jahrelanger Stillstand

Doch eine Massenproduktion war viel zu teuer und aufwändig, als dass sie jemals für den öffentlichen Markt gedacht war. Das Experiment der 1960er Jahre geriet daher schnell wieder in Vergessenheit. Die Grundlage war auf jeden Fall gegeben, doch diese auch für eine kommerzielle Nutzung umzusetzen, galt als unmöglich.

Aufschwung in den 1990er Jahren

Wie in vielen technologischen Feldern zeigte sich auch in der Entwicklung der Fernseher Japan als Vorreiter. Bereits 1982 wurde die Technologie für einen LCD-Bildschirm entwickelt, die eine weitere Möglichkeit für die Herstellung von Flachbildschirmen neben Plasma darstellte. LCD steht dabei für „liquid crystal display” und machte es ebenfalls möglich, ein Bild auf einer flachen Oberfläche zu übertragen.

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Es dauerte aber noch bis 1997, bis ein marktfähiger Fernseher entwickelt wurde. Dieser stammte von Fujitsu, war 42 Zoll breit und wies eine Dicke von nur 7,6 Zentimeter auf. Eine Revolution! Leider kostete dieser technologische Fortschritt ganze 15.000 Dollar, was also für die meisten unbezahlbar war.

Kommerzielle Nutzung

Doch die Preise gingen in den folgenden Jahren deutlich nach unten und hatten sich Anfang der 2000er Jahre auf rund 5.000 Dollar eingepegelt. Vorreiter waren immer noch japanische Hersteller, darunter Sony, Toshiba und Panasonic. Flachbildschirme kamen aber nicht nur bei Fernsehern, sondern vor allem auch bei PC-Bildschirmen zum Einsatz.

Dort konnten sie sich vergleichsweise schnell durchsetzen, da sie deutlich mehr Platz auf dem Schreibtisch sparten. Leute lernten dabei auch, wie man einen solchen Fernseher reinigen konnte. Der Bildschirm verhielt sich anders als noch bei alten CRT-Geräten.

Heute sind Flachbildschirme dünner denn je, teilweise messen sie nur noch einen Zentimeter. Es ist erstaunlich, wie schnell der technologische Fortschritt vorangetrieben wurde. Sowohl Plasma als auch LCD gibt es heute beide noch; dazu gesellte sich noch OLED als dritte Darstellungsform. Hersteller wie LG oder Samsung zogen nach. Flache Fernseher und Monitore sind heutzutage keine Fiktion mehr, sondern Wirklichkeit.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).