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Wann wurde das erste Computerspiel programmiert?

Computerspiele sind weltweit ein zig Milliardenmarkt. Foto © Drobot Dean stock adobe
Computerspiele sind weltweit ein zig Milliardenmarkt. Foto © Drobot Dean stock adobe

Computerspiele sind für heutige Generationen nichts Besonderes mehr, sie stehen in Hülle und Fülle auf verschiedenen Endgeräten zur Verfügung.

Selbst über das Smartphone ist es heute problemlos möglich, Games aller Art zu zocken. Aber wie entstand der Hype um Games überhaupt? Was war das erste Computerspiel und wie entwickelte sich die Geschichte? Hier eine kleine Chronologie, die nicht nur für Gaming-Fans interessant ist.

Spielen ist (fast) schon ein alter Hut – die Entwicklung in Zahlen

Menschen lieben es zu spielen und das schon viel länger, als es Computerspiele gibt! Glauben wir der griechischen Mythologie, wurden Spiele ursprünglich von den Göttern erfunden. Sie dienten der Unterhaltung und waren lange Zeit den Privilegierten vorbehalten. An Technologie war seinerzeit noch nicht zu denken, die ersten Überlegungen dahingehend begannen um 1950.

Es war die Zeit, als der erste Computer in der Lage war, mathematische Aufgaben zu lösen. Damals war der Gedanke ans Computerspiel zwar noch entfernt, einige Tüftler fanden aber Interesse daran. Bis heute gilt Tennis for Two“ aus dem Jahr 1958 als der Urvater aller digitalen Spiele. Die meisten Menschen kennen es heute unter dem Namen „Pong“, einer späteren Weiterentwicklung von Atari.

Nichts hätte einfacher sein können als die Mittellinie, über die zwei Menschen einen Pixelpunkt hin und her schlugen. Es sollte noch 20 Jahre dauern, bis die Weiterentwicklung voranschritt.

Auch um Geld wurde bald gespielt – Die Möglichkeiten des Glücksspiels

Mit der wachsenden Verbreitung von Spielen aller Art wurde auch ein weiteres Thema interessant – das Glücksspiel! Die ersten Spielautomaten wurden mechanisch betrieben, doch mit der Entwicklung von Videoslots wurde der erste Schritt in Richtung Digitalisierung gegangen. Inzwischen ist die Software so ausgereift, dass sie im Browser oder sogar auf Smartphones gespielt werden kann.

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Heute geht fast täglich ein neues online Casino an den Markt, weshalb es sinnvoll ist, sich auf Vergleichsseiten einen ersten Eindruck zu verschaffen. Seriöse und unseriöse Anbieter können hier sofort ermittelt werden. Es ist erstaunlich zu sehen, wie weit sich die Branche weiterentwickelt hat, wenn man an die Anfänge zurückdenkt.

Den Ursprung fand das Glücksspiel übrigens im 17. Jahrhundert. Damals wurden erste Casinos und Spielgelegenheiten in Italien eröffnet. Heute gilt das Casino di Venezia in Italien als die international älteste Spielbank und wird zunehmend vom steigenden Wasserspiegel bedroht. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, die sicher ebenso spannend ist wie die Welt des digitalen Spiels.

Spielautomaten für die breite Öffentlichkeit – die Firma Atari greift an

Echte Fans der Technik kennen den Unternehmensnamen Atari, der die Computerspieleindustrie stark geprägt hat. Die Geschichte nahm ihren Lauf im Jahr 1972, orientierte sich aber am ursprünglichen „Tennis for Two“ aus den 50-er Jahren. „Pong“ hat es geschafft, die Masse für Videogames zu begeistern.

Dabei braucht es nicht mehr als einige Pixel, die Menschen jeder Altersgruppe stundenlang an die Spielautomaten fesseln konnten. Wer zocken wollte, warf Geld in den Automaten und durfte sich dann mit einem Spiel vergnügen. Schnell wurde Pong zu langweilig und Atari legte nach.

Mit rund 360.000 verkauften Spielautomaten schaffte es das Spiel Space Invaders (1978) in die Annalen der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten. Auf Platz eins ist bis heute Pacman zu finden, eine Entwicklung des japanischen Unternehmers Namco, der das Spiel im Jahr 1980 auf den Markt brachte.

Das Computerspiel zieht in die eigenen vier Wände – Die goldenen 1980er

In den 1970er-Jahren wanderte so mancher Groschen in die vielfältigen Spielautomaten, die in speziellen Arcade-Hallen beheimatet waren. Anfang der 1980er-Jahre veränderte sich das Spielerleben erneut. Es kamen Konsolen für zu Hause auf den Markt, die das Spiel erstmals auf den heimischen Fernseher brachten.

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Einige, bis heute beliebte, Kultklassiker stammen aus der damaligen Zeit:

  • Pacman erschien am 22. Mai 1980 in Japan und am 26. Oktober 1980 in den USA
  • Mario Bros. wurde am 1. Juni 1983 in Nordamerika veröffentlicht, am 1. September 1983 kam es dann auf den europäischen Markt.
  • Die Spieleserie Ultima begann 1981 mit der Veröffentlichung des ersten Teils, der bislang letzte Teil kam 2013 auf den Markt (Ultima Forever: Quest for the Avatar)
  • Tetris wurde 1984 veröffentlicht und wird bis heute immer wieder neu aufgelegt

Was für Unternehmen wie Nintendo zu einem Siegeszug wurde, brachte Atari den Zusammenbruch. Das letzte vom Unternehmen auf den Markt gebrachte Computerspiel war E.T. (analog zum gleichnamigen Kinofilm).

Während die einen in Trümmern lagen, erfanden sich die anderen ganz neu und mit dem Unternehmen Commodore wurde abermals ein neues Zeitalter eingeläutet. Bis heute gilt der Commodore 64 Computer als Schmuckstück der Zeitgeschichte. Wer den Heimcomputer heute noch kaufen möchte, zahlt dafür ein kleines Vermögen auf dem Gebrauchtmarkt.

Rasante Weiterentwicklung – Die Computerspiel-Industrie expandiert

Schon in den 1990er-Jahren ging es rasant weiter und spätestens nachdem die PlayStation 1994 den Markt erobert hatte, gab es kein Zurück mehr. Die Zielgruppe war längst über die typischen Nerds hinaus gewachsen, und die Gamingstudios gaben ihr Bestes, die Ansprüche an grafische Highlights zu erfüllen. Spiele wie Tomb Rider, Age of Empires oder Command & Conquer sind bis heute fast jedem Gamer ein Begriff.

Seit den 2000er-Jahren hat das Computerspiel die digitale Welt betreten und das mit weitreichendem Erfolg. Mit breiter Verfügbarkeit des Internets wurde aus den Lanpartys der 90er nun das Online-Zocken mit Freunden. Aus aller Welt vernetzen sich Spieler, um stundenlang in verschiedenen Games gegeneinander anzutreten.

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Heute gehört Gaming zu einem der wichtigsten Umsatzmärkte der Industrie, jedes Jahr werden Milliarden mit neuen Spielen verdient. Der Umfang ist so klar gewachsen, dass heute jeder Interessent das passende Game und die ideale Abspielmöglichkeit für sich findet. Ob gemütlich an der Konsole, am High-End-Gaming-PC oder per Smartphone – gezockt wird, flexibel und mobil, dort, wo es Spaß macht.

Fazit: Videospiele im rasanten Wachstum – Ein Milliardenmarkt der Zukunft

Obwohl die Geschichte bereits jetzt beeindruckende Ausmaße angenommen hat, ist sie noch nicht am Ende. Weiterentwicklungen in Richtung VR und AR sind gerade erst in den Anfängen. Die heutigen Grafiken sind nicht mehr mit dem vergleichbar, was früher die Wohnzimmer von Gamingfans dominierte. Und doch erinnern sich viele nach wie vor an die Zeit der Retrogames zurück und lassen sie bis heute wieder aufleben!

Kaum ein anderer Freizeitbereich lässt sich so wunderbar geschichtlich abbilden wie die Welt des Computerspiels. Wenn aus einer einzigen Idee ein Milliardenmarkt wird, dann beeindruckt das die gesamte Menschheit.

Foto: © Drobot Dean / stock adobe

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).