in

Wann wurden mobile Toiletten erfunden?

Mobile Toiletten gibt es bereits seit 50 Jahren. Foto: © 1take1shot / stock adobe

Die Blase drückt, man gerät ins Schwitzen und jeder Gedanke an Wasser, Regen oder ein Getränk gleicht einer Tortur. Besonders belastend wird dieser Zustand, wenn keine Möglichkeit besteht, eine Toilette zu benutzen oder sich ungesehen ins Gebüsch zu schlagen.

Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass die mobile Toilette eine der praktischsten und meist ersehnten Erfindungen aller Zeiten gewesen ist. Endlich konnte auch in Gegenden ohne Abwasseranschluss die Notdurft verrichtet werden.

Die Geschichte der mobilen Toilette

Alles begann, als ein amerikanischer Soldat in Deutschland stationiert war. Für ihn war es belastend, vor seinen Kameraden den Toilettengang zu vollziehen. Deshalb suchte er nach einer adäquaten Lösung für sein Problem.

An dem mobilen Toilettenhäuschen tüftelte der Soldat Tag und Nacht in seiner Garage, bis das optimale stille Örtchen für unterwegs entstand. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Das Militär war begeistert, und der Sprung in die Öffentlichkeit war nur eine Frage der Zeit.

Die mobilen Toiletten von Dixi eroberten im Sturm die Welt und sind von unterschiedlichen Herstellern überall anzutreffen. Seit 1997 haben sich die beiden größten Hersteller Dixi und ToiToi verbunden. Dennoch ist und bleibt der gängige Begriff für mobile Toiletten: „Dixi“.

WCs können viele Formen haben

Besonders bekannt dürfte das Baustellen-Klo sein. Ursprünglich bestand es aus verzinktem Stahlblech, das über einer Erdgrube aufgestellt wurde. War diese voll, wurde das Fäkalloch zugeschüttet und man versetzte die Toilette einfach.

Inzwischen finden derartige Konstruktionen keine Anwendung mehr. Heute setzt man auf Chemietoiletten. Diese kommen zumeist in der Einzelform vor. Sie beinhalten eine Toilette, manchmal zusätzlich ein Pissoir oder als Luxusvariante mit Waschbecken und winterfest mit Heizung.

Siehe auch  Die Geschichte von Cannabis – Wann wurde es entdeckt?

Erheblich mehr Platz bieten dagegen Toilettencontainer oder Toilettenwagen. Hier lassen sich auch die Geschlechter trennen. Sogar Duschkabinen sind hier integrierbar. Bei dieser Variante sind entweder Chemietanks anwendbar oder der Anschluss an das Frisch- und Abwassersystem.

Ganz umweltbewusst wurden inzwischen auch mobile Komposttoiletten entwickelt. Diese arbeiten mit Einstreu und bieten hervorragenden Geruchsschutz vor den Hinterlassenschaften. Allerdings gibt es nur wenige Anbieter, die diese mobile Toilettenart vertreiben.

Einsatzmöglichkeiten des mobilen Klosetts

Als Erstes kommen einem die mobilen Toiletten in den Sinn, die auf Festivals, Jahrmärkten, Kirmes oder Baustellen stehen. Doch auch für private Feierlichkeiten lassen sich die praktischen Container mieten. Die Einsatzmöglichkeiten sind schier endlos. Wer öfter mit dem Koffer im Auto auf Reisen geht, dem begegnen die mobilen Toiletten immer wieder.

Vor allem, wenn die fest installierten WC-Anlagen an Rastplätzen nicht nutzbar sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber auch auf Campinganlagen finden sich Toiletten- und Duschcontainer. Selbst wenn in einem Miethaus die Sanitäranlagen saniert werden, ist es möglich, dass der Vermieter mobile Toiletten mieten und den Hausbewohnern zur Verfügung stellen.

Was wäre die Welt ohne mobile Toiletten?

Kann man sich das wirklich vorstellen? Sicherlich hat jeder einmal eine Situation erlebt, in der eine mobile Toilette als Rettung empfunden wurde. Im Jahr 2023 wurde das mobile WC tatsächlich bereits 50 Jahre. Nach wie vor kann man dem Tüftler nur dankbar sein, dass sein Unwille zum öffentlichen Toilettengang inmitten seiner Kameraden seine Privatsphäre so sehr störte, dass er diese großartige Erfindung vorantrieb.

Avatar-Foto

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).