Die Doggy-Style-Position bezeichnet im Englischen die „Hündchenstellung“. Bei dieser kniet der Mann hinter der Frau und dringt vaginal oder anal in sie ein. Beim Sex blickt er auf ihren Rücken und ihren Po. Seine Partnerin – ebenfalls auf Knien – stützt sich mit Händen oder Unterarmen auf dem Bett, dem Teppich oder dem Boden ab.
Der Doggy-Style verdankt seinen Namen dem Geschlechtsakt im Tierreich. Die Mehrzahl der Säugetiere paart sich in dieser Position. Doch warum wurde ausgerechnet der Hund Namensvetter der Sexstellung? Eine Erklärung legt nahe, dass die Menschen bei diesen Vierbeinern am häufigsten die Möglichkeit hatten, diese Position zu beobachten. Wann genau sich der Begriff „Doggy-Style“ oder „Doggy-Style-Sex“ etablierte, ist jedoch unklar.
Was ist „Doggy-Style“ und was macht die Stellung beliebt?
Ein Synonym für den Doggy-Style-Sex lautet „Coitus a Tergo“ oder kurz „a tergo“. Er bezeichnet allgemein den Geschlechtsverkehr von hinten. Die „Hündchenstellung“ unterscheidet sich anhand der Stellung des passiven Partners von anderen „rückwärtigen“ Sexpositionen.
Kopulieren Mann und Frau im Doggy-Style, befindet sie sich auf allen Vieren. Abhängig vom Ort, an dem beide den Geschlechtsakt vollführen, steht oder kniet der Mann hinter ihr. Die Position erlaubt ihm, tief in die Vagina seiner Partnerin einzudringen und ihren G-Punkt zu stimulieren.
Gleichzeitig genießt der gebende Part – bei dem es sich alternativ um die Frau mit Strap-on handeln kann – den Blick auf Rücken und Hinterteil des Sexpartners. Mit den Händen stimuliert der aktive Partner Klitoris oder Brustwarzen der passiven Frau. Bei einem passiven Mann intensiviert während des Analverkehrs eine zusätzliche Stimulation von Penis oder Hoden die Lust.
Der Doggy-Style gilt als animalische Sexstellung. Der aktive Part bekommt aufgrund der Position seines Partners die Chance, tief und kraftvoll in ihn zu stoßen. Dabei verhindert die Stellung, dass sich die Sexpartner gegenseitig ins Gesicht sehen. Aufgrund des fehlenden Blickkontakts kann die Sexposition als unpersönlich oder unromantisch empfunden werden.
Die Doggy-Style-Stellung in der Geschichte
Zahlreiche Tiere kopulieren in der „Hündchenstellung“. Folglich handelt es sich im Vergleich zu anderen Stellungen im Kamasutra um eine natürliche Sexposition. Bei dieser streckt meist die Frau ihrem Partner den Po entgegen. Sie lockt ihn wie in der Tierwelt mit ihrem Hinterteil an. Der visuelle Reiz verstärkt sich, wenn die Partnerin ihre runden Backen mit Dessous in Szene setzt.
Antike Fresken aus Pompeji belegen, dass die Sexstellung auf eine lange Geschichte zurückblickt. Der römische Dichter Lukrez beschrieb die Sexposition „a tergo“ in seinem Werk „Über die Natur der Dinge“. Er bezeichnet sie als weniger mit Leidenschaft verbunden als andere Stellungen, weshalb sie zu bevorzugen sei.
Im Mittelalter verpönt, entwickelte sich die Doggy-Style-Position ab dem 20. Jahrhundert zu einer der beliebtesten Sexstellungen. Neben der tiefen Penetration der Vagina erklärt sich diese Beliebtheit durch die zahlreichen Varianten der Position:
Doggy-Style auf den Ellbogen
Stützt sich die Frau beim Doggy-Style-Sex auf die Ellbogen statt auf die Hände auf, gewährt sie dem Mann ein tieferes Eindringen in die Vagina. Zusätzlich verändert sich durch den leichten Stellungswechsel der Eintauchwinkel des Penis. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann während des Geschlechtsakts die G-Zone seiner Partnerin stimuliert.
Gleichzeitig ermöglicht die Frau ihrem Partner durch das Hochrecken ihres Hinterteils einen noch besseren Blick auf ihre Globen.
Flat-Doggy-Style
Die flache „Hündchenstellung“ trägt alternativ den Namen „Elefantenstellung“. Bei dieser Position liegt der passive Part bäuchlings vor seinem aktiven Partner. Dieser dringt vaginal oder anal ein, während er sich auf seinem Sexpartner ausstreckt.
Die innige Position ermöglicht es dem aktiven Part:
- den Partner zu umarmen
- Kopf und Gesicht des Partners zu streicheln
- Nacken und Schultern des Partners zu küssen
Ein weiterer Vorteil der Flat-Doggy-Position: Im Vergleich zum Vierfüßlerstand fühlt sich eine liegende Stellung für den passiven Partner entspannter an.
High-Doggy-Style
Bei dieser Variante der „Hündchenstellung“ stützt sich der kniende passive Part mit den Unterarmen auf mehreren Kissen oder einem flachen Stuhl auf. Dadurch verändert sich der Eintauchwinkel bei der Penetration. Er wird steiler.
Gleichzeitig bringt die Position den Rücken des passiven Sexpartners näher an den Mund des Aktiven. Während der gebende Part in Vagina oder Anus eindringt, kann er Schultern und Nacken seiner Gespielin oder des Gespielen küssen und beißen.
Gepresster Doggy-Style
Im Gegensatz zur klassischen „Hündchenstellung“ kniet der passive Part nicht auf Händen und Knien. Stattdessen legt er den Oberkörper auf den eigenen Oberschenkeln ab. Diese „gepresste“ Position ermöglicht dem Partner das vaginale oder anale Eindringen, wobei sich für ihn die Stimulation erhöht. Der Grund: Aufgrund der verengten Vaginal- oder Analöffnung verstärkt sich der Druck auf den Penis.
Doggy-Style mit aufgestelltem Bein
Diese Sexstellung verlangt von der empfangenden Person die klassische Doggy-Style-Stellung ab. Der gebende Part kniet hinter dem Sexpartner, stellt dabei jedoch ein Bein auf. Das ermöglicht ihm mehr Flexibilität bei der Hüftbewegung und ein kraftvolleres Eindringen. Gleichzeitig erhält der passive Partner Zugriff auf die Genitalien des Gespielen.
Legt die Frau ihren Oberkörpern auf ihren Schenkeln ab, kann sie in dieser Stellung die Arme nach hinten ausstrecken. Mit den Fingern gelingt es ihr, Peniswurzel sowie Hoden des Partners zu berühren. Diese gegenseitige Stimulation macht den besonderen Reiz der Sexposition aus.
Können Sexpartner den Doggy-Style anal und vaginal genießen?
Die Doggy-Style-Position ermöglicht gleichermaßen das vaginale und anale Eindringen in den Partner. Genießt ein Mann die Stellung mit einer Frau, sollte die Penetration jedoch nur in einer der Körperöffnungen stattfinden. Ein spontaner Wechsel zwischen Vaginal- und Analsex geht mit gesundheitlichen Risiken einher.
Analverkehr erfordert eine gewisse Vorbereitung, zu der zumindest das Dehnen des Ringmuskels gehört. Sonst leidet die Frau – alternativ der passive Mann – Schmerzen, wenn der Penis des Partners anal eindringt.
Wechselt der Mann die Penetration von Anus zu Vagina, können zudem Fäkalienreste in die Scheide der Frau gelangen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer vaginalen Entzündung.
Wünschen sich beide Partner eine gleichzeitige Stimulation des weiblichen Anus und der Vagina, ergänzt Sexspielzeug das Liebesspiel. In der „Hündchenstellung“ trägt die Frau als Beispiel einen Plug, während der Mann vaginal in sie eindringt. Alternativ penetriert er sie anal, während er sie gleichzeitig vaginal mit einem Vibrator verwöhnt.
Bild: ©Creativa Images/ stock adobe