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Wann wurde das erste Kino eröffnet?

Das erste Kino gab es mutmaßlich Ende des 19. Jahrhunderts. Foto ©Soho A studio stock adobe
Das erste Kino gab es mutmaßlich Ende des 19. Jahrhunderts. Foto ©Soho A studio stock adobe

Große Blockbuster locken bis heute Filmfans ins Kino. Bekannte Schauspieler und spektakuläre Szenen auf großer Leinwand zu sehen hinterlässt bei vielen Menschen bleibenden Eindruck.

Die Erfindung des Kinos geht auf die Brüder Louis und Auguste Lumière zurück. Am 28. Dezember 1895 führten sie im Pariser Grand Café den ersten Kinematografen vor.

Die ersten Filme der Lumière-Brüder zeigte das im Jahr 1898 eröffnete Eden-Filmtheater in der südfranzösischen Stadt La Ciotat. Es gilt als erstes und ältestes Kino der Welt und steht als solches im Guinnessbuch der Rekorde.

Wie entstand das Kino?

Am 13. Februar 1895 reichten Louis und Auguste Lumière ihr Patent für ihren sogenannten Kinematografen ein. Dieser Tag legte offiziell den Grundstein für die Film- und Kinogeschichte. Bereits vor diesem Datum hatte es jedoch Filmvorführungen gegeben – beispielsweise durch die Brüder Skladanowsky im Berliner Wintergarten. Allerdings handelte es sich dabei nicht um Veranstaltungen vor Publikum.

Bei der ersten Kinovorführung im Pariser Grand Café verlangten die Brüder Lumière einen geringen Eintrittspreis. Für diesen sahen sich die Besucher zehn Filme an, die jeweils wenige Minuten dauerten.

Laut einer Legende soll bei dem Film „Die Ankunft des Zuges auf dem Bahnhof La Ciotat“ Panik ausgebrochen sein. Als der Zug auf der Leinwand immer größer wurde, glaubten die Zuschauer, von diesem überrollt zu werden, und verließen fluchtartig die Veranstaltung.

Wie entwickelte sich das Kino?

Zunächst beschränkten sich Kinovorführungen auf kurze Filmschnipsel, die teils alltägliche Szenen zeigten. Das Erzählkino, das dem Betrachter eine Geschichte präsentiert, entwickelte sich erst um das Jahr 1900.

1902 veröffentlichte Georges Méliès „Die Reise zum Mond“. Ein Jahr später erschien „Der große Eisenbahnraub“ von Edwin S. Porter. Als sich in großen Städten immer mehr feste Kinosäle etablierten, gewannen Filme in der Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Die steigende Nachfrage erhöhte den Reiz kostspieligerer Filmproduktionen.

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Ab 1910 entstanden die ersten Filmpaläste, die Stummfilme mit einer eigenen Orchestervorführung klanglich untermalten. Diese sollten das anspruchsvolle Publikum, das bislang dem Theater den Vorzug gab, ansprechen.

Den Wandel vom Unterhaltungsmedium zu einer Art Propagandamaschine erlebte das Kino während des Ersten Weltkriegs. In Deutschland, Großbritannien und Frankreich spielten die Lichtspielhäuser Propaganda-Filme über die Schlacht an der Somme.

Später diente das Kino größtenteils dazu, die kriegsmüde Bevölkerung auf andere Gedanken zu bringen. Langsam etablierte sich Hollywood als Filmschmiede. 1927 entstanden hier die ersten Filme mit Tonspur, die innerhalb weniger Jahre den Stummfilm ablösten.

In den 1930er-Jahren führten die Hollywoodstudios den „Production Code“ ein. Diese Selbstzensur sollte die Darstellung von Gewalt und Sexualität reglementieren. Filme wurden zunehmend familienfreundlich.

Wann eröffnete das erste Kino in Deutschland?

Wann wurde das Kino nach Deutschland gebracht, fragen sich bis heute viele Filmfans. Hier eröffnete die erste Abspielstätte für Filme am 25. April 1896. Allerdings galt diese noch nicht als richtiges Kino. Das älteste Kino der Bundesrepublik entstand im Jahr 1907 in Berlin.

Das von Alfred Topp gegründete Filmtheater nannte sich „Kinematografentheater Topp“. Aus diesem Namen soll sich einer Theorie zufolge die Bezeichnung „Kintopp“ abgeleitet haben.

Sechs Jahre nach der Kinoeröffnung in Berlin entstand in Burg 1911 das „erste, größte und modernste Spezial-Lichtspiel-Theater der Provinz Sachsen“. Dieses gilt als Deutschlands ältester Kinozweckbau, der bis heute durchgängig betrieben wird.

Im Laufe der Zeit eröffneten mehr Lichtspieltheater in der Bundesrepublik, etwa das Viehhof Kino in München. Neben den klassischen Kinosälen stieg ab Mitte des 20. Jahrhunderts das Interesse an großen Freilicht- und Autokinos. Deutschlands erstes Autokino entstand 1954, nachdem ähnliche Konzepte in den USA bereits seit 1932 existiert hatten.

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Was bedeutet Kintopp?

Bei dem Begriff „Kintopp“ handelt es sich eine Wortkreation aus Berlin. Sie stand für ein Kino, in dem sich „einfache Leute“ Filme anschauten. Der wahrscheinlichste Ursprung der Wortschöpfung ist eine Mischung aus „Kin“ und „Topp“. Ersteres ist die Abkürzung für die Kinematografie. Letzteres meinte nach Berliner Mundart um 1900 einen Krug oder ein Glas.

Seit wann gehören Kino und Popcorn zusammen?

Bei einem Kinobesuch führt der erste Weg die Vielzahl der Filmfans zur Snackbar. Hier kaufen viele von ihnen neben einem Erfrischungsgetränk eine Tüte oder einen Eimer Popcorn.

Die Geschichte des Popcorns geht laut archäologischen Funden bis in die Zeit der Inka zurück. Die erste „Popcornmaschine“ entstand im Jahr 300 vor Christus. Dabei handelte es sich noch um ein Gefäß mit einem Loch an der Oberseite. Aus diesem konnten die erhitzten Maiskörner „herauspoppen“.

Die erste richtige Maschine, um Popcorn herzustellen, stammt aus dem Jahr 1885. Die süße oder salzige Leckerei aus Maiskörnern verbreitete sich hauptsächlich auf Jahrmärkten und im Zirkus. In Kinos erhielten Personen mit einer Tüte Popcorn in der Hand lange Zeit keinen Zutritt.

Bis in die 1930er-Jahre sahen sich die Lichtspielhäuser als eine Art Theater und verboten das Mitbringen von Knabbereien. Das änderte sich mit der Großen Depression. Der weltweite Wirtschaftseinbruch – beginnend mit dem „Schwarzen Donnerstag“ im Jahr 1929 – führte zu finanziellen Problemen in der Bevölkerung.

Durch den Geldmangel der Menschen gingen die Einnahmen von kulturellen Einrichtungen wie Kinos stark zurück. Um den Kartenverkauf wieder anzukurbeln, begannen die Filmtheater vor den Vorstellungen in ihren Lobbys Popcorn zu verkaufen.

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Seinen endgültigen Siegeszug erlebte Popcorn im Kino in den USA während des Zweiten Weltkriegs. Die starke Zuckerrationierung führte dazu, dass süße Leckereien zum großen Teil aus dem Alltag verschwanden. Dieser Mangel betraf jedoch nicht das salzige Popcorn.

Nach Deutschland kam die kinotypische Knabberei wahrscheinlich in den 1970er-Jahren. Nach seiner USA-Reise brachte der Filmaktivist Dieter Buchwald den Snack in sein Heimatland und verkaufte ihn in seinem Kino „Cinema“. Erst im Laufe der nächsten Jahre breitete sich Popcorn langsam in den anderen deutschen Kinos wie dem Burg Theater in Burg oder dem Viehhof Kino in München aus.

Wann entstand das erste Pornokino?

Bereits kurz nach der Erfindung der Filmvorführung entstand der erste Pornofilm. Die im späten 19. Jahrhundert veröffentlichten Erotikstreifen waren im Vergleich zu den später entstandenen Pornos jedoch prüde. Es dauerte bis ins Jahr 1910, bis der erste „Hardcore-Pornofilm“ in Deutschland über die Leinwand flimmerte.

Die Beliebtheit von Erotik im Kino setzte sich fort. Jedoch passten die delikaten Inhalte nicht zu den gesellschaftlichen Moralvorstellungen. Daher wurden Pornos kaum oder gar nicht auf der Leinwand gezeigt. Erst in der Zeit zwischen den 1960er- und 1970er-Jahren öffneten die ersten Pornokinos in den USA. Später entstanden sie auch in der heutigen Bundesrepublik.

Fazit:

Wer als wahrer Erfinder des Kinos gilt, entscheidet die Sichtweise. Die erste Filmvorführung vor zahlendem Publikum geht jedoch auf Louis und Auguste Lumière zurück.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).