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Wann wurde E-Learning eingeführt?

Mit der Covid Pandemie erlangte E-Learning eine nicht erwartete Bedeutung. Foto: Dari via Twenty20
Mit der Covid Pandemie erlangte E-Learning eine nicht erwartete Bedeutung. Foto: Dari via Twenty20

Menschen und Kindern zu helfen, leichter, schneller, genauer oder kostengünstiger zu lernen, lässt sich bis zur Entstehung sehr früher Hilfsmittel zurückverfolgen – z. B. Malereien auf Höhlenwänden. Daraus entwickelte sich mit der Zeit das sogenannte E-Learning – also Lernen mit der Unterstützung elektronischer Hilfsmittel. Doch wann wurde das E-Learning eigentlich genau erfunden? Wir klären auf.

Die ersten Experimente mit „Computer-Learning“

Die Wurzeln des E-Learnings liegen – wie könnte es anders sein – in den USA. Mitte der 1960er Jahre experimentierten die Psychologieprofessoren der Stanford University, Patrick Suppes und Richard C. Atkinson, mit dem Einsatz von Computern, um Grundschülern des Palo Alto Unified School District in Kalifornien mit Hilfe von Fernschreibern Rechnen und Rechtschreibung beizubringen. Das Stanford Education Program for Gifted Youth geht auf diese frühen Experimente zurück.

Ebenfalls in den 1960er-Jahren wurde von der University of Illinois eine sogenannte Online-Ausbildung ins Leben gerufen. Obwohl das Internet erst ein Jahrzehnt später entwickelt wurde, konnten die Studenten über vernetzte Computerterminals auf Unterrichtsinformationen zugreifen.

Das Online-Learning beginnt

Das Online-Lernen kam 1982 auf, als das Western Behavioral Sciences Institute seine „School of Management and Strategic Studies“ eröffnete. Die Schule nutzte Computerkonferenzen über das Electronic Information Exchange System (EIES), um ein Fernstudienprogramm für Führungskräfte anzubieten. Ab 1985 bot Connected Education über die New School in New York City den ersten vollständigen Online-Masterstudiengang in Medienwissenschaften an, ebenfalls über das EIES-Computerkonferenzsystem.

Ab Mitte der 1980er Jahre wurde der Zugriff auf Kursinhalte in vielen Hochschulbibliotheken möglich. Bei der computergestützten Ausbildung (CBT) bzw. dem computergestützten Lernen (CBL) fand die Lerninteraktion zwischen dem Schüler und Computerübungen oder Simulationen statt.

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Mitte der 1980er Jahre begann auch die digitalisierte Kommunikation und Vernetzung im Bildungswesen. Bildungseinrichtungen begannen, die Vorteile des neuen Mediums zu nutzen, indem sie Fernlehrgänge anboten, bei denen Computernetzwerke für Informationen genutzt wurden.

Auch Videokonferenzen waren ein wichtiger Vorläufer der heute bekannten Bildungstechnologien. Diese Arbeit war besonders in der Museumspädagogik beliebt. In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Videokonferenzen stark zugenommen.

Die Nachteile dieser Form der Bildungstechnologie liegen auf der Hand: Die Bild- und Tonqualität ist oft grobkörnig oder verpixelt, Videokonferenzen erfordern zudem die Einrichtung einer Art Mini-Fernsehstudio für die Übertragung. Sowohl für den Anbieter als auch für die Teilnehmer ist eine spezielle Ausrüstung erforderlich.

Das Internet änderte alles

Mit dem Aufkommen des World Wide Web in den 1990er-Jahren begannen Lehrer damit, die neue Technologie zu nutzen, um mit Hilfe von textbasierten Online-Systemen Kurs-Websiten mit einfachen Anweisungen für ihre Schüler zu erstellen. Verbesserte Internetfunktionen ermöglichten neue Formen der Kommunikation mit Multimedia oder Webcams.

In der ersten Hälfte der 2000er-Jahre nahm die Zahl der Teilnehmer an Online-Fernunterrichtsprogrammen um rund zwei Drittel zu, was vor allem auf die größere Flexibilität, die einfachere Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler und das schnelle Feedback zu Vorlesungen und Aufgaben zurückzuführen ist.

E-Learning heute

Wenn man heute von E-Learning spricht, meint man damit die Ausbildung auf einem beliebigen digitalen Gerät. Ein Lehrvideo ansehen, einen interessanten Artikel lesen oder ein Quiz machen – all das ist eLearning.

Der Vergleich von E-Learning mit traditionellen Bildungsmethoden ist wie der Vergleich von E-Book-Formaten mit Papierbüchern. Genauso wie digitale Texte die Authentizität eines echten Buches nicht ersetzen können, kann E-Learning keine umfassende Bildung ersetzen. Es ist jedoch immer verfügbar, solange Sie ein digitales Gerät bei sich haben – und daher sehr bequem.

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Apropos Bequemlichkeit: Sie ist einer der Hauptgründe, warum Menschen modernes E-Learning lieben. Ein weiterer Grund ist, dass Sie Ihre Lernerfahrung mit anderen Neuerungen wie Augmented Reality und Virtual Reality anpassen können. Mit VR-Kursen erhalten zum Beispiel Lager- und Baustellenarbeiter ein Sicherheitstraining, Medizinstudenten lernen, wie man Knochen und Blutgefäße lokalisiert usw.

Wir nutzen E-Learning täglich, um uns als Individuen weiterzuentwickeln. Wir lesen Artikel, sehen uns YouTube-Videos an und spielen Spiele auf unseren Smartphones, um unser Gehirn zu trainieren. Auch Unternehmen, von kleinen Startups bis hin zu Großkonzernen, nutzen E-Learning, um Mitarbeiter zu schulen und interne Prozesse zu unterstützen.

Übrigens: 2015 war das erste Jahr, in dem private Non-Profit-Organisationen mehr Onlinestudenten eingeschrieben haben als gemeinnützige, obwohl die öffentlichen Universitäten immer noch die meisten Onlinestudenten eingeschrieben haben.

E-Learning und Corona

Im Jahr 2020 mussten aufgrund der COVID-19-Pandemie viele Schulen auf der ganzen Welt schließen, so dass seitdem immer mehr Grundschüler an Fernunterricht teilnehmen und Studenten auf Universitätsebene Onlinekurse belegen. Organisationen wie die Unesco haben Bildungstechnologielösungen in Anspruch genommen, um Schulen dabei zu helfen, den Fernunterricht zu erleichtern. Im Verlauf der Pandemie und der damit verbundenen Fokussierung auf den Fernunterricht haben Investoren rekordverdächtige Mengen an Risikokapital in den Bildungstechnologiesektor gesteckt.

Organisationen wie ELAN – eLearning Academic Network (Niedersachsen) – kurz: Elan Niedersachsen – haben sich gegründet, um die Zusammenarbeit der Mitglieder bei E-Learning-gestützten und standortübergreifenden Lehrveranstaltungen zu fördern. Der Verein gibt außerdem Impulse zur Verbesserung der Qualität der Hochschullehre durch den Einsatz neuer Medien.

In Zukunft ist also ein stetiger Ausbau der Kapazitäten beim E-Learning zu erwarten, es werden zudem laufend neue Technologien implementiert.

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Foto: Dari via Twenty20

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).