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Wann wurde der Spekulatius erfunden?

Bild: ©gilmourmidas/ stock adobe.com

Die genaue Herkunft des Spekulatius ist nicht genau bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass das Gebäck seinen Ursprung in Belgien und den Niederlanden findet. Dort wird Spekulatius traditionell am Nikolaustag verzehrt, während dieser in deutschsprachigen Ländern bereits im Frühherbst anzutreffen ist.

Was ist Spekulatius?

Bei Spekulatius handelt es sich um ein flaches, rechteckiges Formgebäck aus gewürztem Mürbeteig. Die Gebäckstücke sind mit Figuren versehen und besitzen eine einzigartige Knusprigkeit. Spekulatius zeichnet sich zudem durch einen besonderen Geschmack basierend auf den drei Hauptgewürzen Nelken, Kardamon und Zimt aus.

Geschichtliche Hintergründe

Für die Namensherkunft des Spekulatius haben sich bislang die folgenden beiden Theorien etabliert:

1.    Namensgebung zu Ehren des Heiligen Nikolaus

Es wird davon ausgegangen, dass Spekulatius bereits seit dem 10. Jahrhundert traditionell am Nikolaustag zu Ehren des Heiligen Nikolaus verzehrt wird. Dabei ist jedes Gebäckstück mit einem anderen Motiv aus der Nikolausgeschichte geprägt, sodass diese mit Hilfe der richtigen Reihenfolge nacherzählt werden kann.

Da die Gewürze bis zum zweiten Weltkrieg sehr teuer waren, galt Spekulatius als eine Spezialität, die nicht für jedermann erschwinglich war. Sprachwissenschaftlern zufolge ist die Bezeichnung „Spekulatius“ auf das lateinische Wort „Speculator“ zurückzuführen. Dies bedeutet übersetzt „Aufseher“, was zur damaligen Zeit eine Bezeichnung für Bischöfe war. Dies gilt als ein weiterer Beleg für die Nikolaus-Theorie, da dieser ebenfalls als Bischof in Kleinasien galt.

2.    Namensgebung im Hinblick auf die Weihnachtsplätzchen Herstellung

Auch bei dieser Theorie soll die Namensgebung „Spekulatius“ auf einen lateinischen Begriff zurückzuführen sein. Das Wort „speculum“, was übersetzt „Spiegel“ bedeutet, steht symbolisch für die spiegelförmige Darstellung der verwendeten Backformen. Denn der Teig wird im Rahmen der Herstellung in ein Model gepresst, wodurch die bekannten reliefartigen Bilder gespiegelt eingeprägt werden.

Schon gewusst?

Unabhängig davon, auf welcher Theorie die Namensgebung von Spekulatius letztendlich beruht, war die heutige Verzierungstechnik bereits bei den ersten Hochkulturen Ägyptens und Griechenlands bekannt.

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Wie wird Spekulatius hergestellt?

Heutzutage wird Spekulatius vorrangig industriell hergestellt. In lokalen Bäckereien wird das Gebäck jedoch teilweise noch in aufwendiger Handarbeit mit speziellem Equipment gefertigt. Mit einem Spekulatiusrezept kann das Gebäck auch in Eigenregie hergestellt werden, was jedoch reichlich Zeit in Anspruch nimmt. Vor allem lassen sich die charakteristischen Reliefbilder zu Hause teils nur schwer verwirklichen.

Zwar können die Zusammensetzung des Teigs sowie die einzelnen Arbeitsschritte je nach Rezept und technischer Ausstattung etwas variieren, im Wesentlichen gliedert sich die Herstellung von Spekulatius jedoch in diese drei Schritte:

  1. Zubereiten des Teigs: Zu den Hauptzutaten des Teiges gehören Mehl, Zucker, Butter sowie verschiedene Gewürze zum Verfeinern. Der Teig sollte nach Möglichkeit schon am Vortag geknetet werden, um etwas anzutrocknen.
  2. Prägung der Reliefbilder: Während der Teig ursprünglich für die Prägung der Reliefbilder durch entsprechende Model gepresst wurde, kommt hierfür heutzutage in der Regel eine Art XXL-Fleischwolf zum Einsatz. Dabei gelangt der Mürbeteig über eine Walze, die mit den entsprechenden bildhaften Vertiefungen versehen ist. Die geprägten Keksrohlinge fallen im Anschluss mit der Bildseite nach oben auf das Förderband.
  3. Backen: Im nächsten Schritt werden die Rohlinge auf ein Backblech gegeben und nach und nach zum Backen in den Ofen geschoben. Je nachdem, wie dick die Kekse ausfallen sollen und welcher Ofen zum Einsatz kommt, beläuft sich die Backzeit bei 230 bzw. 240 Grad Celsius auf fünf bis acht Minuten. Das Spekulatius Gebäck ist dann fertig, wenn dieses seine typisch goldbraune Färbung erreicht hat.

Tipp:

Sofern der oben beschriebene Fleischwolf nicht zur Verfügung steht, sind im Handel entsprechende Formen aus Holz oder Metall erhältlich, durch die der Teig von Hand gepresst werden kann.

Worauf ist beim Kauf von Spekulatius zu achten?

Spekulatius ist wie Lindt Schokolade ein fester Bestandteil in der Vorweihnachtszeit. Da sich die knusprigen Kekse jedoch mitunter stark in Qualität und Produkt voneinander unterscheiden können, lohnt es sich, die Sortimentsvielfalt vorab anhand zentraler Kaufkriterien einzugrenzen.

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Sorte und Geschmack

Obwohl der Gewürz-Spekulatius den größten Bekanntheitsgrad besitzt, sind insgesamt diese drei Sorten zu unterscheiden:

Gewürz-Spekulatius: Bei dieser Variante handelt es sich um den Klassiker unter den Mürbteigkeksen. Aufgrund der aromastarken Gewürze Kardamon, Nelken und Zimt besitzen Gewürz-Spekulatius eine besonders intensive Geschmacksnote.

Butter-Spekulatius: Butter-Spekulatius haben eine starke Ähnlichkeit mit herkömmlichem Buttergebäck. Bei der Herstellung wird dem Teig eine Extraportion Butter zugefügt und auf sämtliche Gewürze verzichtet.

Mandel-Spekulatius: Für die Herstellung von Mandel-Spekulatius kommt Mandelmehl zum Einsatz. Geschmacklich sind diese Kekse im Vergleich zu den klassischen Gewürz Spekulatius etwas dezenter. Der Keksboden ist mit Mandelplättchen versehen.

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Schon gewusst?

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Sowohl niederländische als auch belgische Spekulatius Kreationen besitzen ein kräftiges Karamellaroma. Dies ist auf einen hohen Melasse-Anteil in Kombination mit Zucker zurückzuführen.

Produktvielfalt

Neben den klassischen Keksen haben sich inzwischen zahlreiche Produktvariationen am Markt etabliert. Nachfolgende Auswahl bietet eine grobe Übersicht:

Gebäck: Vom Spekulatiusdessert wie Spekulatius-Tiramisu über Spekulatiuskuchen bis hin zur Spekulatiustorte sind zahlreiche Produkte erhältlich. Als besondere Spezialität ist hierbei der Spekulatiuskäsekuchen zu nennen.

Brotaufstrich: Zwar ist ein Spekulatiusaufstrich nicht ganz so knusprig wie der Verzehr der Spekulatiuskeksen, geschmacklich ist dieser aber dennoch eine Erfahrung wert. .

Spekulatiuspralinen: Pralinen mit einer typischen Spekulatius Note sind ideal für eine Nascherei zwischendurch.

Spekulatius Likör: In Kombination mit Eierlikör sorgt die bekannte Spekulatius-Gewürzmischung in flüssiger Form für Weihnachtsstimmung.

Qualität

Die Dicke der Gebäckstücke stellt ein wesentliches Qualitätskriterium dar. Denn je dünner der Spekulatius ausfällt, desto höher ist auch dessen Qualität. Allerdings gestaltet sich der Herstellungsprozess bei dünnen Gebäckstücken als entsprechend aufwendiger. Zudem kann die Qualität von Hersteller zu Hersteller variieren.

Packungsinhalt

Früher war es nicht unüblich, dass Spekulatius einzeln aus einer Metalldose heraus erworben werden konnte. Diese Möglichkeit ist mittlerweile nicht mehr anzutreffen. Dennoch wird Spekulatius nach wie vor gerne ähnlich wie bei der Prinzenrolle gestapelt. Der Unterschied liegt hierbei lediglich darin, dass die Gebäckstücke in der Breite und nicht in der Höhe angeordnet sind. Gängige Verpackungsgrößen für die klassischen Spekulatius Kekse sind 400 und 600 Gramm.

Motiv

Traditionell sind Spekulatius mit Motiven aus der Nikolausgeschichte geprägt. Inzwischen sind jedoch auch belgische, niederländische und deutsche Motive möglich. Hierzu gehören unter anderem Bauernhäuser, Windmühlen, Schwäne und Elefanten.

Wichtige Vorüberlegungen, die den Kauf von Spekulatius vereinfachen können

Folgende Vorüberlegungen können dabei helfen, das umfassende Sortiment einzugrenzen und gezielt das gesuchte Produkt zu finden.

  • Welches Produkt wird bevorzugt?
  • Welche Menge an Spekulatiuskeksen wird benötigt?
  • Soll das Gebäck klassische Motive der Nikolausgeschichte aufweisen?
  • Um welche Sorte von Spekulatiuskeksen soll es sich handeln?
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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater.
Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).