Obwohl der Bekanntheitsgrad von Aachener Printen häufig mit deren Herkunft gleichgesetzt wird, stammen diese ursprünglich aus Belgien. Denn hier war bereits im Jahr 1000 eine Vorläuferform der Printe vertreten. Die Namensgebung der Printe ist ebenfalls auf den niederländischen Begriff „prent“ zurückzuführen, was übersetzt so viel bedeutet wie „Abdruck“. Erst zwischen dem 16. Und 17. Jahrhundert brachten die Belgier sowohl den Teig als auch dessen Formen nach Aachen. Die heutige Rezeptur ist auf Henry Lambertz, dem Gründer der Henry Lambertz GmbH zurückzuführen. Hier werden seit 1688 die ältesten Lambertz Printen hergestellt.
Was sind Printen?
Als Printen werden würzige Gebäckstücke, die meist die Form von langen Täfelchen besitzen, bezeichnet. Die bekannten Aachener Printen verkörpern eine spezielle Form von Lebkuchen und besitzen eine harte Beschaffenheit. Diese verströmen zudem einen Duft von Anis, Zimt, Nelken, Koriander und anderen Gewürzen. Um die Bezeichnung „Aachener Printen“ tragen zu dürfen, müssen die Gebäckstücke entweder direkt in Aachen oder aus den umliegenden Orten Roetgen, Alsdorf, Stolberg, Würselen oder Baesweiler hergestellt werden. Aachener Printen sind offiziell von der EU in einem Register eingetragen.
Ursprünglich galten Printen als Saisongebäck für die Herbst- und Winterzeit. Aufgrund deren enormen Beliebtheitsgrad sind diese mittlerweile jedoch das ganze Jahr über erhältlich.
Geschichtlicher Hintergrund und Herstellung von Printen
Im Rahmen ihrer Entwicklung durchlief die Printe zahlreiche prägende Phasen. Nachfolgend werden die wesentlichen Veränderungen aufgeführt:
Beginn des 18. Jahrhunderts: Die ersten Printen wurden ohne Fette und Eier gefertigt, worauf deren typische Bissfestigkeit zurückzuführen war. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts gehörten Mehl, Honig und verschiedene Gewürze zu den Hauptzutaten. Nach und nach wurde der Honig durch Wildblütenhonig und Rohrzucker ersetzt.
Kontinentalsperre durch Napoleon: Als Napoleon von 1806 bis 1814 die Kontinentalsperre verhängte, war das Festland von der Zuckerlieferung abgeschnitten. Dies hatte zur Folge, dass die Preise für Honig und Zuckerrüben drastisch anstiegen und dadurch nur noch schwer erschwinglich waren.
Entstehung der Kräuterprinte: Infolge der Kontinentalsperre wurde zunehmend auf Zuckerrübensirup gesetzt. Dieser gab den Printen eine herb-süße Geschmacksnote und machte den Teig gröber, zäher und schwerer formbar. Die zähe Masse hatte den Vorteil, dass sich daraus problemlos flache und schlanke Schnittprinten anfertigen ließen, die sich auch für die Massenproduktion eigneten. Durch die Zugabe von verschiedenen Küchenkräutern entstand schließlich die erste Kräuterprinte.
Entstehung der Prinzess Printe: Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von einer rasanten Entwicklung. In den 1830-er Jahren sanken die Zuckerpreise schließlich, was das bisherige Angebot deutlich variantenreicher machte. Es etablierten sich Printen mit Zuckerglasur, die sich als Prinzessprinten einen Namen machten.
Krümelkandis als neue Zutat: In den 1850-er Jahren wurde Krümelkandis dem Teig zugesetzt, wodurch dieser ein besonders lockeres Gefüge erreichte.
Entstehung der Schokoladenprinte: Henry Lambertz kreierte in den 1860-ern erstmalig Printen mit Schokoladenüberzug und einem höheren Honiganteil, was diese geschmeidiger und weicher werden ließ. Mit der Einführung der ersten Dampfmaschinen wurde erstmalig die fabrikmäßige Massenfertigung möglich.
Tipp:
Mit einem Printenrezept lassen sich mit etwas Zeit und Erfahrung selbst Printen herstellen. Dies trifft auch auf ein traditionelles Aachener Printenrezept zu.
Worauf ist beim Kauf von Printen zu achten?
Zwar fällt die Vielfalt von Printen im Vergleich zu Ritter Sport oder Lindt Schokolade weniger umfassend aus, dennoch empfiehlt es sich, folgende Aspekte im Rahmen Ihrer Kaufentscheidung zu berücksichtigen:
Sorte und Geschmack
Über die Jahre haben sich drei Sorten von Printen im Handel etabliert. Diese sind:
- Kräuterprinten: Kräuterprinten beinhalten meist eine Gewürzmischung aus Zimt, Anis, Nelken, Kardamon, Echtem Koriander, Piment und Orangeat.
- Prinzessprinten: Bei Prinzess Printen handelt es sich um eine besondere Form der Kräuter Printe, da diese mit einem Hauch Zuckerguss veredelt ist.
- Schokoladenprinten: Diese Art der Printe zeichnet sich durch einen Schokoladenüberzug aus. Hierbei kann es sich ebenfalls um eine Kräuter Printe handeln.
Hersteller
Die Aachener Printen des Aachener Printen Hersteller Lambertz gehören zu den populärsten Leckereien. Darüber hinaus sind jedoch noch weitere bekannte Hersteller wie beispielsweise die Nobis Printen anzutreffen, die ebenfalls mit einer hohen Qualität überzeugen. Möchten Sie Ihre Printen in Aachen erwerben, kann sich ein Besuch des Aachener Printen Werksverkauf lohnen.
Beschaffenheit
Originale Printen sind besonders hart und entfalten erst bei genüsslichem Verzehr ihren vollen Geschmack. Alternativ sind mittlerweile auch weiche Printen erhältlich, die besonders älteren Leuten eine Freude bereiten.
Form und Design
Die ersten Printen waren länglich geformt und von religiösen Motiven geprägt. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurde dieses Design von preußischen Soldatenmotiven abgelöst. Mittlerweile sind Printen in zahlreichen Formen und Texturen am Markt vertreten. Von bleistiftdünnen Stäbchen bis hin zu 90 cm großen Figuren ist alles mit dabei. Somit können Printen sowohl flach und rechteckig als auch rund wie Bonbons ausfallen. Im Hinblick auf die Verzierung sind ein Schokoladenüberzug sowie das Bedecken mit Nusssplittern besonders beliebt.
Wichtige Vorüberlegungen, die den Kauf von Printen vereinfachen können
Unabhängig davon, ob Sie Printen für den eigenen Verzehr oder als Geschenk erwerben möchten, können die nachfolgenden Gedanken die Kaufentscheidung spürbar vereinfachen:
- Sollen die Printen hart oder weich ausfallen?
- Welche Sorte wird bevorzugt?
- Soll es sich um einen bestimmten Hersteller handeln?
- Wird eine bestimmte Form bzw. ein bestimmtes Design gewünscht?